Frankreich will Flüchtlingscamp in Calais schließen – „Dschungel“ wird schrittweise abgebaut und geräumt
Bei der Schließung des „Dschungels“ wolle er „mit der größten Entschlossenheit“ vorgehen, wie Frankreichs Innenminister Cazeneuve gegenüber der Regionalzeitung „Nord Littoral“ sagte, berichtet die „Presse“.
Den Staatsrat habe er bereits um Unterstützung gebeten. Zudem sollen in diesem Jahr noch 8.000 neue Unterkunftsplätze geschaffen werden, um die Flüchtlinge zum freiwilligen Verlassen des Camps zu bewegen.
Derzeit seien 1.900 Sicherheitskräfte vor Ort im Einsatz, was laut dem Innenminister ein Rekord sei. 200 weitere seien noch geplant. Die Einsatzkräfte sollen die Flüchtlinge daran hindern in die Lastwagen zu steigen, die mit der Fähre nach England übersetzen. Genauso soll verhindert werden, dass Flüchtlinge in die Züge vor dem Eurotunnel gelangen.
Sollte die Regierung nicht umgehend handeln, seien es in sechs Monaten 15.000 Migranten, warnt die Bürgermeisterin von Calais, Natacha Bouchart. Das Lager müsse sofort geräumt werden, so Bouchart von der konservativen Partei „Die Republikaner“.
So viele Flüchtlinge wie nie
Derzeit hielten sich im Lager so viel Flüchtlinge auf wie nie. Das Lager entstand im Frühjahr 2015. Offiziell sprechen die Behörden von 7.000 Bewohnern, Hilfsorganisationen dagegen gingen von 10.000 Menschen aus. Es habe bereits mehrere Versuche gegeben, den sogenannten “Dschungel” zu schließen. Doch nach einem Abriss zahlreicher selbst errichteter Hütten im Südteil des Lagers seien die Zuwanderer nach Norden umgezogen.
Seit Jahren befindet sich das Lager in Calais im Brennpunkt der europäischen Flüchtlingskrise. Die meisten Menschen dort hoffen irgendwie, nach Großbritannien zu gelangen. Dort rechnen sie sich Chancen auf ein besseres Leben aus. (dk)
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