Frankreich will 160 radikale Moscheen schließen
Drei Moscheen wurden bereits geschlossen – im Zuge des Ausnahmezustandes, der nach den Terroranschlägen vom 13. November erstmals verhängt wurde. Die Schließungen waren Frankreichs erste derartige Aktion. In ganz Frankreich gibt es 2.600 muslimische Gotteshäuser.
Der Ausnahmezustand ermöglicht Frankreich Ausgangssperren, nächtliche Wohnungsdurchsuchungen ohne richterlichen Beschluss und die Schließung mutmaßlich radikaler Moscheen.
Im Rahmen der Regelung, welche die Nationalversammlung auf drei Monate verlängerte, wurden bisher 2.235 Häuser durchsucht, 232 Personen festgenommen und 334 Waffen, darunter 34 Kriegswaffen, sichergestellt. 330 Menschen kamen in Hausarrest, so Innenminister Cazeneuve.
Nun will man weitere Moscheen schließen, die „radikale Auffassungen“ verbreiten.
Gegen die Hassprediger
Der Sender Al Jazeera interviewte den Imam Hassan El Alaoui, der die Ernennung von Imamen auf regionaler und lokaler Ebene in Frankreich leitet.
El Alaoui sagte: „Offiziellen Aussagen und unseren Gesprächen mit dem Innenministerium zufolge, sollen weitere 100 bis 160 Moscheen geschlossen werden, weil sie ohne gültige Lizenz geführt werden oder in ihnen Hass und Takfirismus praktiziert wird.“
Takfiris sind diejenigen Muslime, welche andere aus verschiedenen Gründen der Abtrünnigkeit beschuldigen und damit Extremismus und Hass schüren. El Alaoui sagte dazu: „Reden dieser Art sollten nicht einmal in islamischen Ländern erlaubt sein, und erst recht nicht in Ländern wie Frankreich.“
Er sagt, dass bei den bisherigen Moscheeschließungen rechtsstaatlich vorgegangen wurde – dass also „etwas Illegales gefunden“ worden sei. Er verurteilte die Täter der Anschläge von Paris als „Terroristen“. Sie seien „ein Haufen Diebe und Drogendealer, die religiöse Kleider tragen“, zitierte ihn RT. Es gehe hier nicht um Muslime, sondern Terroristen und sei eine Sache der allgemeinen Sicherheit.
Drei Moscheen nach Razzien geschlossen
Innenminister Cazeneuve berichtete, dass am Mittwoch drei Moscheen geschlossen wurden. Im Osten von Paris wurde nach einer Razzia der Besitzer eines Revolvers festgenommen. Islamistisches Propagandamaterial wurde sichergestellt. Neun Personen kamen unter Hausarrest, gegen 22 andere wurde ein Ausreiseverbot verhängt.
Auch in Gennevilliers bei Paris und in Lyon wurden zwei Moscheen geschlossen. Es handle sich um eine Operation gegen Hassprediger, selbst ernannte Imame, so Cazeneuve. Frankreich habe seit 2012 schon 40 radikale Prediger des Landes verwiesen, berichtete die Zeit.
(rf)
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