Frankreich schickt erstmals seit zwölf Jahren wieder Diplomaten nach Syrien

Vier französische Diplomaten sollen nach Syrien entsandt werden. Sie sollen erst Kontakte mit den neuen Behörden knüpfen. Naivität sei nicht angesagt.
Beim Neuanfang in Syrien ist Optimismus angesagt, auch wenn es Anlass zu Sorge geben mag.
Beim Neuanfang in Syrien ist Optimismus angesagt, auch wenn es Anlass zu Sorge geben mag.Foto: Khalil Hamra/AP/dpa
Epoch Times15. Dezember 2024

Erstmals seit zwölf Jahren schickt Frankreich wieder eine diplomatische Mission nach Syrien. Die vier Diplomaten, die nach Syrien entsandt werden, sollen „wieder Besitz von unserem Eigentum vor Ort ergreifen“, erste Kontakte mit den neuen Behörden knüpfen.

Zudem ist ihre Aufgabe, die dringenden humanitären Bedürfnisse der Bevölkerung einschätzen, sagte Außenminister Jean-Noël Barrot am Sonntag dem Radiosender „France Inter“.

Außerdem gehe es darum zu überprüfen, ob die eher ermutigenden Versprechungen der neuen Übergangsregierung auch tatsächlich umgesetzt werden.

Außenministertreffen in Jordanien

Frankreich werde gegenüber den neuen Behörden in Damaskus keine Naivität zeigen, sondern die Entwicklung „mit großer Wachsamkeit“ verfolgen, betonte Barrot.

„Wir kennen die Vergangenheit einiger dieser islamistischen Gruppen“, sagte er mit Blick auf die HTS-Miliz, welche den Sturz Assads am Sonntag angeführt hatte.

Barrot hatte am Samstag in Jordanien an einem Außenministertreffen zu Syrien teilgenommen. In Akaba kamen die Minister von Jordanien, dem Irak, Saudi-Arabien, Ägypten, Libanon, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und Katar zusammen.

Auch US-Außenminister Antony Blinken, der türkische Außenminister Hakan Fidan, die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sowie der UN-Sondergesandte Geir Pedersen hielten sich zu Beratungen in Akaba auf.

Dabei wurden die Bedingungen festgelegt, unter denen die internationale Gemeinschaft einen Dialog mit den neuen Machthabern aufnehmen kann. Zu diesen Bedingungen zähle etwa „die Achtung der Minderheiten, der Menschenrechte, der Frauenrechte (…) sowie die Bekämpfung der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), beonte Barrot am Sonntag. (afp/red)



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