Partnerschaftsgewalt: Frankreich kündigt Maßnahmen gegen häusliche Gewalt an Frauen an

Frankreich plant ein Maßnahmenpaket gegen häusliche Gewalt zu verabschieden. Premierminister Edouard Philippe stellte am Dienstag in Paris erste Schritte dazu vor.
Titelbild
Für die Unterbringung von weiblichen Gewaltopfern sind ab dem kommenden Jahr fünf Millionen Euro von der französischen Regierung zusätzlich vorgesehen.Foto: iStock
Epoch Times3. September 2019

Die französische Regierung hat ein Maßnahmenpaket gegen häusliche Gewalt angekündigt. Premierminister Edouard Philippe stellte am Dienstag in Paris 1.000 zusätzliche Plätze in Frauenhäusern und ähnlichen Einrichtungen in Aussicht. Zudem soll es den Opfern erleichtert werden, juristisch gegen den gewalttätigen Partner vorzugehen.

Für die Unterbringung von Gewaltopfern sind ab dem kommenden Jahr fünf Millionen Euro zusätzlich vorgesehen, wie Philippe zum Start eines „Runden Tischs“ gegen häusliche Gewalt weiter sagte. Zudem sollen die Verfahren an Gerichten beschleunigt werden.

Damit bleibt die Regierung hinter den Forderungen von Frauenrechts-Organisationen zurück. Sie verlangen einen „Marshall-Plan“ gegen Gewalt an Frauen, der bis zu eine Milliarde Euro an Hilfen umfassen soll. Nach Ansicht der Organisationen sind mindestens 2.000 zusätzliche Plätze in Hilfseinrichtungen nötig – also doppelt so viel wie die Regierung nun angekündigt hat.

Die Aktivistinnen beklagen einen deutlichen Anstieg sogenannter „Feminizide“, also Tötungen von Frauen durch ihren Lebensgefährten. In diesem Jahr zählten die Behörden bereits 100 solcher Fälle in Frankreich, im gesamten vergangenen Jahr waren es 121. In Deutschland gab es nach der letzten Kriminalstatistik von 2017 insgesamt 364 solcher Fälle von Mord und Totschlag. Opfer sogenannter „Partnerschaftsgewalt“ sind demnach zu über 80 Prozent Frauen.

Die französische Regierung will bis zum 25. November mit Hilfsorganisationen und Opfergruppen beraten und dann Ergebnisse vorstellen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion