Frankreich: Justiz ermittelt gegen Carla Bruni wegen Libyen-Affäre

Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy ist in eine Vielzahl von Justizverfahren verstrickt. In der Affäre um angebliche Wahlkampfgelder aus Libyen wird jetzt auch gegen Ehefrau Carla Bruni ermittelt.
Wollte Carla Bruni ihrem Mann aus der Klemme helfen? (Archivbild)
Wollte Carla Bruni ihrem Mann aus der Klemme helfen? (Archivbild)Foto: Mario Cartelli/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa
Epoch Times9. Juli 2024

In der Affäre um angebliche Wahlkampfgelder aus Libyen für Frankreichs Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy hat die französische Justiz ein Ermittlungsverfahren gegen dessen Ehefrau Carla Bruni eingeleitet. Die Sängerin und frühere Première Dame von Frankreich sei zudem unter Justizaufsicht gestellt worden, berichteten französische Medien übereinstimmend unter Verweis auf die Justiz. Wie die Finanzstaatsanwaltschaft zuvor mitgeteilt hatte, geht es bei den Ermittlungen gegen die 56-Jährige um eine mögliche Zeugenbeeinflussung.

Die Libyen-Affäre dreht sich um Hinweise, wonach für Sarkozys Präsidentschaftswahlkampf 2007 illegal Geld vom Regime des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi gekommen sein soll. Der französisch-libanesische Geschäftsmann Ziad Takieddine hatte 2016 gesagt, er habe Ende 2006 oder Anfang 2007 mehrere – vom libyschen Regime vorbereitete – Koffer mit Millionen Euro ins Pariser Innenministerium gebracht, das damals von Sarkozy geführt wurde. Er galt zunächst als Hauptbelastungszeuge. In einem Interview sagte er später jedoch, dass Sarkozy kein libysches Geld für den Wahlkampf erhalten habe. Wiederum später sagte Takieddine, die Aussage sei verfälscht worden.

Wurde Hauptbelastungszeuge bestochen?

Vor diesem Hintergrund hatte die französische Justiz 2021 ein weiteres Ermittlungsverfahren zur Libyen-Affäre eingeleitet, das klären soll, ob der Hauptbelastungszeuge bestochen worden ist, damit er seine Aussage ändert. Die Justiz vermutet, dass Takieddine aus dem Umfeld des Ex-Präsidenten dazu Geld angeboten worden ist. Brunis Rolle könnte nach Vermutung der Justiz gewesen sein, die Beteiligten miteinander in Kontakt zu bringen. Das jetzt eingeleitete Ermittlungsverfahren kann am Ende zu einem Strafprozess führen, falls die Ermittler ausreichend Beweise gegen Bruni sehen. Andernfalls können sie das Verfahren auch wieder einstellen.

Der konservative Politiker Sarkozy, der von 2007 bis 2012 französischer Präsident war, liefert sich wegen verschiedener Vorwürfe bereits seit Jahren einen Kampf mit der Justiz. (dpa/red)



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