Frankreich: „Gelbwesten“ in Paris, Umweltschützer in Metz
In Paris gab es heute weitere Proteste von „Gelbwesten“. Mittlerweile gehen die Proteste gegen Macron in die 25. Woche. Nach Angaben des Innenministeriums gingen am Samstag landesweit 18.900 Gelbwesten auf die Straße, davon 1460 in Paris. Am vergangenen Samstag hatte die Polizei die Zahl der Demonstranten mit 23.600 angegeben – allerdings erst am Ende des Tages. Traditionell gehen die Angaben von Behörden und Veranstaltern zur Zahl der Teilnehmer stark auseinander.
„Ein bisschen ist die Luft raus“, sagte der 61-jährige José beim „Gelbwesten“-Protest in Bordeaux und attestierte sich und seinen Mitstreitern eine gewisse „Ermüdung“. „Seit 25 Wochen haben wir unser Leben zwischenzeitlich auf Eis gelegt, um mindestens eine Art Würde wiederzuerlangen“, sagte er weiter.
Allerdings gibt es auch Anzeichen dafür, dass aus der Protestbewegung eine politische Institution werden könnte: Unter den 33 Listen, die am Freitag zur Europawahl am 26. Mai zugelassen wurden, gehen drei auf die „Gelbwesten“ zurück.
Die „Gelbwesten“ demonstrieren für mehr soziale Gerechtigkeit und niedrigere Steuern. Bei den Demonstrationen kommt es regelmäßig zu Zusammenstößen zwischen Teilnehmern und der Polizei.
Aufnahmen von RT vom 4. Mai 2019
Proteste in Metz
Am Samstag protestierten in Metz gleichzeitig tausende Menschen für mehr Umwelt- und Klimaschutz. Sie beteiligten sich an einem „internationalen Marsch für ökologische und soziale Gerechtigkeit“. Am Sonntag beginnt in der nordfranzösischen Stadt ein zweitägiges Treffen der G7-Umweltminister.
Nach Polizeiangaben kamen rund 3000 Menschen zu dem Protestmarsch, die Veranstalter sprachen von 4500 bis 5000 Demonstranten. Rund 40 Umweltschutzgruppen und andere Initiativen hatten sich zusammengeschlossen, um für den Marsch zu mobilisieren. Zahlreiche Sicherheitskräfte waren entlang der Demonstrationsstrecke im Einsatz.
Während einige „Gelbwesten“ bei dem Marsch gut sichtbar waren, wurden einige Umweltschützer an das Ende des Protestzuges verdrängt. So waren Schlachtrufe, die sich gegen die Sozialpolitik von Präsident Emmanuel Macron richteten, deutlich lauter zu hören als Slogans für mehr Klimaschutz.
Auf einigen Bannern stand: „Lasst uns das System verändern, nicht das Klima“, war dort zu lesen, oder „Ende der Welt, Ende des Monats = derselbe Kampf“.
Die Umweltminister der G7 tagen am Sonntag und am Montag in Metz. Den Vorsitz der sieben führenden Industriestaaten hat derzeit Frankreich. Umweltminister François de Rugy will mit seinen Kollegen über die Finanzierung des Kampfes gegen den Klimawandel und die Energiewende sprechen. Zudem geht es um den Erhalt der Artenvielfalt und den Schutz der Meere. (afp/dpa/ks)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion