Folter in rumänischen CIA-Gefängnissen: Ex-Präsident gesteht Existenz

Titelbild
Generalmajor John O'Connor (L) und der rumänischen Generalmajor Laurian Anastasof (C), der rumänischen Luftwaffe bei der offiziellen Eröffnungsfeier einer neuen Anlage auf dem Mihail Kogalniceanu Militärflughafen am 28. Februar 2014.Foto: DANIEL MIHAILESCU / AFP / Getty Images
Epoch Times23. April 2015

Laut neusten Berichten soll es mehrere CIA Gefängnisse auf rumänischem Boden gegeben haben, in denen auch gefoltert wurde. Kein geringerer als der ehemalige Staatschef Iliescu hat dies nun offiziell zugegeben, berichtet Spiegel Online.

So soll ein Gebäude in Bukarest im Zeitraum zwischen 2003 und 2006 vom rumänischen Chef der Präsidialabteilung für Sicherheit, Ioan Talpes, der CIA zur zugewiesen worden sein. Talpes erklärt, diese Objekte wurden vor dem Beitritt Rumäniens in die Nato als Geste des Entgegenkommens zur Verfügung gestellt.

Eine entsprechende Anfrage habe Iliescu erhalten und die Ausführung an Talpes delegiert. Das Gebäude, so Talpes, existiere nicht mehr und der ehemalige Standort werde nicht verraten.

Um ein ähnliches Gebäude der CIA soll es sich bei einem Objekt auf dem US-Stützpunkt im rumänischen Kogalniceanu in Südostrumänien handeln. Es wird im CIA-Folterbericht von Dezember 2014 als "Detention Site Black" bezeichnet. Dort sollen zwischen 2003 und 2005 Gefangene der CIA gefoltert worden sein.

Talpes Aussage nach war ihm nicht bekannt, ob die CIA den Stützpunkt genutzt habe und Iliescu äußerte dazu: "Wir haben uns nicht in das eingemischt, was die USA an diesem Standort gemacht haben." Hätte er damals schon mehr gewusst, so Iliescu, wäre die Anfrage natürlich nicht positiv beantwortet worden. "Wir haben aus der Sache gelernt, bei solchen Anfragen künftig aufmerksamer zu sein und gewissenhafter abzuwägen."

Der 85-jährige Iliescu ist mit dieser Erklärung nach dem ehemaligen polnischen Staatschef Aleksander Kwasniewski das zweite Staatsoberhaupt, das für sein Land die frühere Existenz eines CIA-Geheimgefängnisses zugibt.

Mit dem Bericht wurden auch Details zu den Gefangenen, die in diesen Gefängnissen gefoltert wurden und über deren Verbrechen, veröffentlicht. Dazu gibt es aber keine weiteren gesicherten Quellen. (dk)



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