Flutdesaster in China: Wie die Medien vom Staatsversagen ablenken
Beim folgenden Beitrag handelt es sich um den Originaltext zum Video: „Hochwasserkatastrophe in China: Wie die Staatsmedien davon ablenken“ vom YouTube-Kanal NTD-Deutsch. Epoch Times hat keine redaktionellen Änderungen vorgenommen.
Die Hauptstadt Zhengzhou der chinesischen Provinz He-Nan steht seit Montag nach heftigen Niederschlägen unter Wasser. Die staatlichen Medien loben die Rettungsarbeit und den Einsatz der Kommunistische Partei. Videos von Netizens in sozialen Medien zeigen hingegen ein anderes Bild.
Viele Bewohner der Provinzhauptstadt Zhengzhou riefen während der schweren Überschwemmungen am Dienstag online um Hilfe. Vor allem Hunderte Menschen, die in der U-Bahn eingeschlossen waren.
Chinesische Medien berichteten in der Nacht, dass „alle Fahrgäste gerettet und in Sicherheit gebracht wurden“. Doch bis Mittwoch früh trafen immer wieder SOS-Nachrichten von Fahrgästen ein, die in der U-Bahn eingeschlossen waren und keine Rettungsteams sahen.
Das Originalvideo von NTD Deutsch:
Am Mittwochvormittag waren zudem noch immer viele Menschen und Autos in den Wassermassen gefangen ohne Rettungsmaßnahmen in Sicht.
Am schlimmsten scheint die U-Bahn Linie 5 in Zhengzhou betroffen zu sein. Das Wasser in den Waggons steht den Fahrgästen bis zur Brust. Die Situation in anderen U-Bahn-Linien ist nicht viel besser.
Laut einem anderen Online-Posting sind noch rund 200 Menschen in der U-Bahn-Linie 1 eingeschlossen und rufen verzweifelt um Hilfe. Inden Posts heißt es: „Das Wasser steht jetzt sehr hoch, wir können die Notrufleitung nicht erreichen.“
Im Beitrag heißt es weiter, dass die Menschen nach stundenlangem Feststecken nicht mehr nur frieren und hungern, sondern auch ersticken würden. Auch Anwohner bestätigen, dass den Menschen in der U-Bahn-Linie 2 niemand zur Hilfe kommt. Also versuchten sich einige Menschen, selbst zu befreien.
Ein Mann, der es am Mittwochmorgen geschafft hat, aus dem U-Bahn-Schacht herauszukommen, erzählte gegenüber NTD, dass er Hunderte Autos auf den Straßen gesehen habe, die unter Wasser standen, es aber keine Rettungsmaßnahmen gab.
„Wir sind heute Morgen um acht Uhr (aus der U-Bahn) rausgeschwommen. Niemand war da, um uns zu helfen. Wir haben Hunderte von Anrufe getätigt und waren am Ende auf uns selbst angewiesen. Kein Essen, keine Unterkunft. Aber immerhin sind wir raus. Wir suchen jetzt nach einem Hotel. Das Wasser geht nicht zurück und der Regensturm hält an. Aber es sind immer noch Hunderte Menschen in den Bahnen eingeschlossen, niemand kann raus. Sie werden sterben, wenn niemand zur Rettung kommt.“ – Bewohner von Zhengzhou, Provinz Henan.
NTD hat versucht, die eingeschlossenen Menschen anzurufen, aber die meisten Nummern waren nicht zu erreichen. „Es waren fast 20 Stunden vergangen, von etwa 13 Uhr gestern bis 8 Uhr heute Morgen. Sie hatten nichts zu essen. Ich habe gerade von ihnen gehört, dass es keine Rettung gibt.“ – Angehörige eines Anwohners, der in der U-Bahn eingeschlossen ist.
Ein Screenshot einer chinesischen Chat-Nachricht, die im Netz im Umlauf ist, zeigt die Situation vor Ort. Eine Person, die in einem U-Bahn-Wagen eingeschlossen war, schrieb: „Ich bin immer noch in der U-Bahn gefangen. Es gibt gerade fast keinen Sauerstoff zum Atmen mehr. Wir schlagen das Fenster ein.“
Und die andere Person im Chat sagte: „Die Mediennachrichten sind gefälscht. In den Berichten heißt es, ihr seid alle gerettet.“
Das sind nicht der einzigen Fälle, die in den chinesischen Staatsmedien diese Woche vertuschen wurden. Während in Peking das Hochwasser gestiegen ist, strahlte das chinesische Staatsfernsehen Berichte über schwere Überschwemmungen in Deutschland aus und schwärmt vom schönen Pekinger Abendhimmel nach den Regenfällen.
Diese Propagandatechnik wird von kommunistischen Staatsmedien seit Generationen benutzt.
Seit mehreren Tagen gibt es in Peking Starkregen. Videos in den sozialen Medien zeigen Sturzbäche, die sich ihren Weg durch die Straßen bahnen. U-Bahn-Stationen sind überflutet, Straßen blockiert und Erdrutsche verursachten Schäden. Mehrere Zugverbindungen und 350 Flüge wurden am Dienstag in Peking wegen des schlechten Wetters gestrichen.
Ein Bewohner Pekings nahm am Sonntag ein Video in einer U-Bahn-Station auf und verglich die Szene mit einem Wasserfall in einer Höhle. „Der Regen ist so stark, dass man den Himmel nicht sieht. Überall ist Nebel. Der Himmel ist so verhangen, dass man nichts sehen kann. Nur heftiger Regen, der sich wie ein Fluss, wie ein Wasserfall seinen Weg bahnt. Und das geht jetzt schon mindestens einen Tag und eine Nacht so.“ – Frau Guo, Einwohnerin in Peking.
Erdrutsche, die durch das steigende Wasser verursacht wurden, haben Straßen zerstört. Die Tageszeitung der KP Chinas, „People’s Daily“, hingegen berichtet etwas anders über die Situation. In ihrem Beitrag vom Montag erwähnte das Blatt kurz die Katastrophe – und rief dann dazu auf, „die rosa Abendsonne am Himmel über Peking nach dem Regen zu genießen.“
„Wir leben in Peking und können es nicht sehen. Sie reden Unsinn, beschreiben bunte Wolken am Himmel, die wir nicht sehen. Das einzige, was wir sehen, sind dunkle Wolken, der Himmel und Boden sind dunkel, wie die Hölle und Wasser überall in der Stadt.“ – sagt Frau Guo.
Am Tag zuvor – berichtete der chinesische Staatssender „CCTV“ über die Überschwemmungen in Deutschland. „Viele Chinesen sind inmitten der Katastrophe gestorben, aber niemand kümmert sich darum, ob sie sterben oder nicht. Fast täglich treiben Leichen im Fluss und niemand berichtet darüber.“ – Frau Guo.
In den meisten Gebieten Chinas werden immer noch schwere Stürme erwartet, und sie sollen auch in den nächsten Tagen anhalten. Die Übermenge an Regenwasser ist noch nicht alles.
Schwere Regenfälle in der zentralchinesischen Provinz He-Nan haben einen 20 Meter breiten Bruch in einem lokalen Damm verursacht. Am Mittwoch sprengten chinesische Soldaten eine 5 Meter breite Lücke in der Mitte des Dammes, um das Hochwasser abfließen zu lassen.
Der Damm mit dem Namen Yi-He-Tan ist der dritte, der in den letzten Tagen in China zusammengebrochen ist. Aufgrund von starkem Regen brachen am Sonntag zwei Dämme in der nordchinesischen Inneren Mongolei zusammen. Der Damm in He-Nan befindet sich in der Nähe der Sieben-Millionen-Stadt Luoyang.
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