Fischereiquoten in der Ostsee: Weiter Fangverbote für Dorsch und Hering
Die deutschen Ostseefischer müssen auch im kommenden Jahr harte Einschnitte hinnehmen. Die Fangverbote für Hering und Dorsch im westlichen Teil der Ostsee bleiben bestehen, wie die zuständigen Minister der EU-Staaten am Dienstag vereinbarten. Für kleine Küstenfischer gelten in den für Deutschland relevanten Fanggebieten weiter Ausnahmen für Hering, nicht jedoch für Dorsch.
Die Küstenfischer dürfen 2024 in der westlichen Ostsee in begrenztem Rahmen weiter Hering fischen, es gilt wie bereits in diesem Jahr eine Obergrenze von insgesamt 435 Tonnen Hering für deutsche Fischer. Dorsch darf hingegen im kommenden Jahr in fast der gesamten Ostsee nicht gefischt werden. Deutschland hatte sich auch hier für eine Ausnahme für kleine Küstenfischer eingesetzt.
Die EU-Staaten verlängerten zudem eingeschränkte Fangquoten für Scholle, weil Dorsch der Einigung zufolge ein „unvermeidbarer“ Beifang für Schollenfischer ist. „Der heutige Quotenbeschluss ist die einzige Chance, die Bestände wieder aufzubauen“, erklärte die Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Silvia Bender. Es sei „unerlässlich“, dass sich die Bestände von Dorsch und Hering erholen.
Freizeitangler: Dorschfang verboten
Für Hering wurden die Fangquoten in den übrigen Teilen des Meeres zudem deutlich reduziert, um 43 Prozent in der zentralen Ostsee und um 31 Prozent im Bottnischen Meerbusen zwischen Schweden und Finnland. Die Fangquoten für Lachs wurden im Norden der Ostsee dagegen leicht erhöht.
Freizeitangler dürfen pro Tag weiter einen herangezogenen und in der Ostsee ausgesetzten Lachs aus dem Meer ziehen. Für Dorsch gelten im kommenden Jahr keine Ausnahmen mehr für Freizeitangler, im westlichen Teil der Ostsee dürfen sie die Fische nicht mehr fangen. Der Lebensunterhalt der Fischer in der Region hänge an langfristig stabilen Fischbeständen, erklärte der spanische Landwirtschaftsminister Luís Planas Puchades.
Die EU-Kommission legt den Mitgliedstaaten jedes Jahr Empfehlungen für die Fangquoten in der Ostsee vor. Dabei stützt sich die Behörde auf Einschätzungen des Internationalen Rates für Meeresforschung. Sie hatte vorgeschlagen, alle Ausnahme für Küstenfischer zu kippen. (afp/dl)
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