Finnland und Schweden beantragen offiziell Beitritt zur Nato

Jetzt ist es offiziell: Schweden und Finnland haben die Aufnahme in die Nato beantragt. Ob der Beitritt so schnell erfolgen kann wie von den meisten gewünscht, ist allerdings unklar.
Bald in der Nato? Finnland und Schweden haben am Mittwoch die Dokumente für eine Mitgliedschaft überreicht.
Bald in der Nato? Finnland und Schweden haben am Mittwoch die Dokumente für eine Mitgliedschaft überreicht.Foto: Antti Aimo-Koivisto/Lehtikuva/dpa
Epoch Times18. Mai 2022

Schweden und Finnland haben offiziell die Mitgliedschaft in der Nato beantragt. Botschafter der beiden Staaten übergaben Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwochmorgen in der Brüsseler Bündniszentrale die entsprechenden Dokumente. Mit den Aufnahmeanträgen wird sich nun der Nato-Rat beschäftigen. In ihm sitzen Vertreter der 30 Bündnisstaaten.

Am Dienstag hatte das finnische Parlament mit eindeutiger Mehrheit für einen Nato-Beitritt des Landes gestimmt. Kurz zuvor hatte Schwedens Außenministerin Ann Linde den Aufnahmeantrag ihres Landes unterzeichnet.

Türkei droht mit Veto

Ein Nato-Beitritt ist grundsätzlich nur auf Einladung möglich, außerdem müssen alle bisherigen Mitgliedsstaaten einstimmig zustimmen. Die Türkei hatte sich zuletzt noch zurückhaltend geäußert.

Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärt seine Haltung mit der „Unterstützung“ der beiden Länder für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die Kurdenmiliz YPG in Syrien. Zugleich wird kritisiert, dass auch Nato-Staaten wegen des türkischen Vorgehens gegen diese Gruppierungen die Lieferung von Rüstungsgütern eingeschränkt haben.

Wie die Türkei von einem Veto gegen einen Nato-Beitritt von Schweden und Finnland abgehalten werden kann, war bis zuletzt unklar. Nach Angaben von Diplomaten könnten neben Erklärungen der beiden Nordländer zum Kampf gegen den Terrorismus auch Waffengeschäfte eine Rolle spielen. So will die Regierung in Ankara in den USA F-16-Kampfjets kaufen – in Washington war ein möglicher Deal zuletzt aber politisch umstritten. (dpa/afp/red)



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