Finanzbooster bei Pfizer: Mehr Umsatz, mehr Gewinn
Vorgestern, am 1. November, hat US-Konzern Pfizer den Ergebnisbericht für das dritte Quartal vorgestellt und dabei seine Gewinnprognose für 2022 angehoben. Die Aktien des Unternehmens stiegen nach Verlautbarung um etwa drei Prozent auf 49,2 Euro.
Pfizer korrigierte die Mindesterwartung seiner Prognose auf einer digitalen Bilanz-Konferenz nach oben und kündigte an, dass im Jahr 2022 nun 99,5 bis 102 Milliarden Dollar Umsatz zu erwarten seien statt der ursprünglich prognostizierten 98 bis 102 Milliarden.
Auch die Prognose für den bereinigten Gewinn hob Pfizer an. Nach den ersten neun Monaten des Jahres konnte der Konzern einen bereinigten Gewinn von gut 31 Milliarden Dollar verzeichnen, was ein Plus von 67 Prozent binnen Jahresfrist ausmacht.
Prognosen nach oben korrigiert
Das Geschäft mit Comirnaty war zwar rückläufig, der mRNA-COVID-Impfstoff, den Pfizer zusammen mit BioNTech entwickelt hatte, ist zum Ladenhüter geworden. Ersatz liefern jetzt die angepassten mRNA-Stoffe für die Auffrischungsimpfungen. Allein der im Jahr 2022 erwartete COVID-Impfstoffumsatz des Konzerns macht 34 Milliarden Dollar aus, er wurde damit noch einmal um 2 Milliarden Dollar angehoben.
Das Corona-Medikament Paxlovid ist das zweite kolossale Standbein des Pharma-Riesen. Hier meldete Pfizer eine Umsatzerwartung von 22 Millionen Dollar.
Pfizer-CEO Albert Bourla stellte auf besagter Bilanzkonferenz zudem die Wachstumspläne des Pharmariesen bis 2030 vor. Für deren Umsetzung hat Pfizer allein in diesem Jahr vier Unternehmen für insgesamt mehr als 24 Milliarden Dollar gekauft.
Zudem hat der Konzern 15 Medikamente und Impfstoffe im eigenen Haus entwickelt, die in den nächsten 18 Monaten auf den Markt kommen sollen. Diese haben laut Bourla das Potenzial, Pfizer im Jahr 2030 einen Umsatz von 20 Milliarden Dollar zu bescheren.
Diese Investitionen sollen auch erwartete Umsatzeinbußen von circa 18 Milliarden Dollar durch das Auslaufen einiger Patente kompensieren sowie das erwartete Ausklingen der COVID-19-Pandemie.
Für die kommenden Jahre geht der Pharmariese jedoch davon aus, dass die COVID-Impfstoffe und Medikamente zur Behandlung von Viruserkrankungen weiterhin Milliardenumsätze generieren werden.
Pfizers Chief Financial Officer David Denton fasst zusammen, warum Pfizer weiter optimistisch ist, was den Absatz der Corona-Impfstoffe betrifft:
„Dies wird so etwas wie eine anhaltende Grippe sein, aber tödlicher als die Grippe. Daher denke ich, dass die von Pfizer entwickelten Produkte sowohl aus der Sicht des Impfstoffs als auch der Therapie noch viele Jahre lang von Bedeutung sein können.“
Die Aussage von Pfizers Finanzchef zur Sterblichkeit ist jedoch umstritten. Beispielsweise ging der renommierte Stanford-Professor Ioannidis von einer vergleichbaren Sterblichkeitsrate von COVID und Influenza aus. Während das RKI im November 2021 von einer Schätzung der Infektions-Sterbe-Rate von 0,4 Prozent bis 0,9 Prozent bei COVID ausging, kamen Wissenschaftler im Januar 2022 zu einer geschätzten Sterblichkeitsrate von 0,14 Prozent bei der Omikron-Variante. Ihnen zufolge sank das Todesrisiko um 86 Prozent im Vergleich zur Delta-Variante. Bei einer normalen Influenza wird von einer Sterblichkeit zwischen 0,1 Prozent bis 0,2 Prozent ausgegangen.
Milliardengeschäft mit offenen Fragen
Pfizer plant demnach perspektivisch mit COVID und seinen angepassten mRNA-Verkaufsschlagern. Aus Sicht des Unternehmens und seiner Aktionäre präsentierte Pfizer CEO Bourla in seiner digital verbreiteten Botschaft gute Nachrichten für den Pharmariesen und seine Aktionäre.
Weniger gesprächig war Bourla als es darum ging, auf einer Anhörung der Europäischen Union zu COVID-19 Rede und Antwort zu stehen.
Bourla schickte Janine Small vor, bei ihr steht „president of international developed markets” auf der Visitenkarte.
Bei besagter Anhörung ging es unter anderem um die SMS-Affäre mit EU-Präsidentin Ursula von der Leyen, die sich eisern weigert, ihre Chatprotokolle mit dem Pfizer-Chef herauszugeben.
Diese allerdings könnten möglicherweise Aufschluss über die Hintergründe des Milliarden-Vakzin-Geschäfts mit dem Pharmariesen geben. Dieser Deal ist 35 Milliarden Euro wert und es geht um bis zu 1,8 Milliarden Dosen des BioNTech/Pfizer-mRNA-Stoffes für die Jahre 2022 und 2023.
Ein Deal, der von Frau von der Leyen im März 2021 via SMS mit Bourla eingetütet worden sein soll. In dem Zusammenhang war auch der Preis pro BioNTech-Impfdosis von zuvor 15,50 Euro auf 19,50 Euro gestiegen.
Herr Bourla war nicht anwesend bei dieser EU-Anhörung, um Aufschluss über die SMS-Affäre zu geben, Frau Small versicherte anstatt seiner, dass Verträge und Geschäftsanbahnung ordnungsgemäß verlaufen seien.
Eine weitere Frage bei dieser EU-Anhörung betraf nicht das „Wie“ dieser Milliardendeal-Anbahnung, sondern die von Pfizer verkauften Vakzine.
So entlockte der niederländische Politiker und Mitglied des Europäischen Parlaments (MEP), Robert „Rob“ Roos, der Bourla-Vertreterin, dass der Impfstoff von Pfizer vor seiner Freigabe nie auf seine Fähigkeit getestet wurde, die Übertragung von COVID zu verhindern.
Ross fragte konkret: „Wurde der COVID-Impfstoff von Pfizer darauf getestet, ob er die Übertragung des Virus stoppt, bevor er auf den Markt kam? Wenn nicht, sagen Sie es bitte deutlich. Wenn ja, sind Sie bereit, die Daten mit diesem Ausschuss zu teilen?“
Der Abgeordnete bekam von Small die schlichte Antwort: „No“. Nein. Somit hat Pfizer offiziell gemacht, dass der mRNA-Stoff des Unternehmens nicht daraufhin überprüft wurde, ob er die Übertragung des Virus verhindern kann. Demnach gibt es auch keine Daten, die Pfizer dem Ausschuss beziehungsweise der Öffentlichkeit übergeben könnte.
Bei dieser Anhörung vor dem EU-Ausschuss ging es erst einmal nur um die SMS-Affäre und um die Wirksamkeit der BioNTech/Pfizer-mRNA-Stoffe. Was hier noch gar nicht angesprochen wurde, sind die Inhaltsstoffe und die daraus resultierenden Nebenwirkungen der im verkürzten Teleskopverfahren zugelassenen Pfizer-Vakzine.
Denn auch hier sind Fragen offen. Das Paul-Ehrlich-Institut erhielt laut aktuellem Sicherheitsbericht von Beginn der Impfkampagne, dem 27. Dezember 2020, bis zum 30. Juni 2022 insgesamt 323.684 Einzelfallmeldungen über den Verdacht einer Nebenwirkung oder Impfkomplikation – allein 196.465 Meldungen, das sind 60,7 Prozent, betrafen Comirnaty, also den Bestseller von BioNTech/Pfizer.
Der Impfstoff spülte schon 2021 an die 37 Milliarden Dollar Umsatz in die Konzernkassen und machte damit fast die Hälfte der gesamten Verkaufserlöse von Pfizer aus. Der Konzern konnte 2020 mit 22 Milliarden Dollar seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln und hatte damit Konkurrenz Roche als weltweiten Umsatz-Champion auf Platz zwei im Pharma-Umsatz-Himmel verwiesen.
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