Feuerball nach Vogelschlag: Was ist in Südkorea passiert?

In Südkorea kam es zu einem Flugzeugunglück, bei dem fast alle Menschen an Bord ums Leben kamen. Was ist bisher dazu bekannt?
Titelbild
Einsatzkräfte am Wrack des Passagierflugzeugs auf dem Muan International Airport am 29. Dezember 2024 in Muan-gun, Südkorea.Foto: Chung Sung-Jun/Getty Images
Epoch Times29. Dezember 2024

Ein Flugzeug der südkoreanischen Billigfluglinie Jeju Air ist mit 181 Menschen an Bord bei der Landung verunglückt. Nur zwei Menschen konnten gerettet werden.

Ursache des Unglücks war offenbar ein Vogelschlag. Was bisher über das Unglück bekannt ist:

Was ist passiert?

Eine Boeing 737-800 von Jeju Air wurde während ihres ersten Landeversuchs auf den Flughafen Muan im Südwesten Südkoreas um kurz nach 9:00 Uhr (23:00 Uhr MEZ) vom Kontrollturm vor einem Vogelschlag gewarnt.

Wenige Minuten später setzte der Pilot der aus Bangkok kommenden Maschine einen Notruf ab und versuchte abermals zu landen. Ein Video zeigt eine versuchte „Bauchlandung“ – also ohne ausgefahrenes Fahrwerk.

Das Flugzeug schlittert über die Landebahn, während Rauch aus den Triebwerken aufsteigt. Am Ende der Landebahn prallt das Flugzeug gegen eine Mauer und geht in Flammen auf.

Was ist die Unglücksursache?

Ermittlungen wurden eingeleitet. Die Behörden vermuten, dass das Unglück von einem Vogelschlag und widrigen Wetterbedingungen ausgelöst wurde. Auf die Frage, ob eine zu kurze Landebahn ein Grund für die Katastrophe gewesen sein könnte, sagte ein Behördenvertreter, dies sei wahrscheinlich kein Faktor gewesen.

Was ist ein Vogelschlag?

Als Vogelschlag wird ein Zusammenstoß zwischen einem oder mehreren Vögeln mit einem oder mehreren Gegenständen bezeichnet.

Für ein Flugzeug kann ein solcher Zusammenstoß gefährliche Auswirkungen haben, insbesondere dann, wenn Vögel in die Lufteinlässe der Triebwerke gesaugt werden. Weltweit hat es bereits eine Reihe von tödlichen Unfällen aufgrund von Vogelschlag gegeben.

Besondere Beachtung fand die Wasserlandung eines Airbus A320 der Fluggesellschaft US Airways auf dem Hudson River in New York im Jahr 2009: Ein Vogelschlag hatte dabei zuvor beide Triebwerke beschädigt. Das Vorfall wurde als das „Wunder auf dem Hudson“ bekannt, weil niemand zu Schaden kam.

Pilot Chesley ‚Sully‘ Sullenberger bewahrte im Januar 2009 ein Passagierflugzeug vor dem Absturz, indem er die Maschine auf dem Wasser landete und damit die Leben der Insassen rettete. Bei dem Flugzeug hatten sich kurz vorher technische Probleme bemerkbar gemacht und es drohte abzustürzen. Der Pilot, liebevoll ‚Sully‘ genannt, wurde anschließend als „Held des Hudson“ gefeiert.

Passagiere und Überlebende

Insgesamt waren 175 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder an Bord der Boeing von Bangkok nach Muan, das etwa 288 Kilometer südwestlich der südkoreanischen Hauptstadt Seoul liegt.

Rettungskräfte konnten zwei Menschen lebend aus dem Wrack bergen – bei beiden handelt es sich um Mitglieder der Besatzung. Behördenangaben zufolge hatten die Menschen an Bord „geringe Überlebenschancen“, das Flugzeug wurde bei dem Unglück „fast vollständig zerstört“.

Flugsicherheit

Die südkoreanische Luftfahrt hat eine solide Sicherheitsbilanz. Für die Fluglinie Jeju Air war es der erste tödliche Absturz seit ihrer Gründung 2005.

Im Jahr 2007 kam ein von Jeju Air betriebenes Flugzeug vom Typ Bombardier mit 74 Passagieren an Bord aufgrund starker Winde auf dem südlichen Flughafen Busan-Gimhae von der Landebahn ab. Dabei wurde ein Dutzend Menschen verletzt.

Das bisher tödlichste Flugzeugunglück auf südkoreanischem Boden ereignete sich am 15. April 2002: Eine Boeing 767 der Fluggesellschaft Air China flog auf dem Weg von Peking zum südkoreanischen Flughafen Busan-Gimhae gegen einen Berg – 129 Menschen kamen ums Leben. (afp/red)



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