Festnahme nach Protest am Big Ben

Die Polizei in London hat einen Demonstranten festgenommen, der mit einer Palästinaflagge auf den Uhrturm am britischen Parlament geklettert war.
Der Mann harrte dort mehr als 16 Stunden aus, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Die Aktion wurde erst in der Nacht beendet – weil die Sicherheit der Beamten, des Mannes und der Öffentlichkeit habe gewährleistet werden müssen, schrieb die Polizei auf X.
Der Demonstrant war am frühen Samstagmorgen auf den Elizabeth Tower geklettert. Fernsehbilder zeigten, wie er mit einer Hebebühne der Feuerwehr erst nach Mitternacht von dem Turm heruntergeholt wurde, in dem die berühmte Glocke Big Ben hängt.
Mann harrte barfuß auf einem Vorsprung aus
Den ganzen Tag über hatten sich Vermittler laut Medienberichten vergeblich bemüht, den Aktivisten zum Herunterkommen zu bewegen. Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte wurden eingeschaltet.
Einem Bericht der britischen Rundfunkanstalt BBC zufolge zog der Mann zwischenzeitlich seine Schuhe aus und kletterte barfuß weiter nach oben. Laut dem Bericht riefen Unterstützer am Boden „Palästina befreien“ und „Du bist ein Held“.

Der Mann saß am 8. März 2025 auf einem Sims des Elizabeth Towers in London, in dem sich die Uhr „Big Ben“ befindet. Foto: Dan Kitwood/Getty Images
Der Einsatzort in Westminster war den ganzen Tag über abgesperrt. Führungen durch das Parlament wurden abgesagt. Zum näheren Motiv des Mannes machte die Polizei zunächst keine Angaben. Unklar war auch, wie er trotz Sicherheitsvorkehrungen auf den Turm kommen konnte.
„Jeden Tag sehe ich im Parlament Dutzende bewaffnete Polizisten, die das Portcullis House und das Parlamentsgelände kontrollieren. Wo waren sie heute?“, fragte der Abgeordnete Ben Obese-Jecty von den oppositionellen Konservativen auf der Plattform X.
Am Montag müsse den Abgeordneten und Mitarbeitern erklärt werden, wie der Demonstrant so einfach die Sicherheitsvorkehrungen habe umgehen können.
Proteste gegen US-Nahostpolitik auch in Turnberry
Pro-palästinensische Demonstranten haben ebenfalls einen der Golfplätze von US-Präsident Donald Trump in Schottland für einen Protest gegen dessen Nahostpolitik genutzt.
In der Nacht zum 8. März sprühten Aktivisten der Gruppe Palestine Action „Gaza is not 4 sale“ (Gaza steht nicht zum Verkauf) auf den Rasen der Anlage in Turnberry. Sie beschädigten die Grünflächen und besprühten das Clubhaus der Luxusanlage mit blutroter Farbe.
Dies sei die „direkte Antwort auf die erklärte Absicht der US-Regierung, den Gazastreifen ethnisch säubern zu wollen“, erklärten die Aktivisten.
Trump hatte im Februar vorgeschlagen, die USA sollten den Gazastreifen übernehmen und die dort wohnenden Palästinenser sollten die Region verlassen und sich in Ägypten oder Jordanien ansiedeln. Er werde das Küstengebiet in eine „Riviera des Nahen Ostens“ verwandeln.
Der Golfplatz in Turnberry ist eine von zwei Anlagen, die Trump in Schottland, dem Heimatland seiner Mutter, besitzt. Ein Sprecher der Anlage sprach von einer „kindischen, kriminellen Tat“.
Turnberry sei ein „nationales Kulturgut“ und werde weiterhin „die Nummer eins für Luxus und Vortrefflichkeit in der Welt des Golfsports sein“. (dpa/afp/red)
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