Feierliche Ehrung für Nobelpreisträger – Zwei Gewinner stammen aus Asien

Eine japanische Anti-Atomwaffen-Organisation, eine südkoreanische Schriftstellerin und zehn Ausnahmewissenschaftler werden mit den Nobelpreisen ausgezeichnet. Los geht es traditionell in Oslo.
Die japanische Organisation Nihon Hidankyo von Überlebenden der Atomwaffenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki wird in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis geehrt. (Archivbild)
Die japanische Organisation Nihon Hidankyo von Überlebenden der Atomwaffenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki wird in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis geehrt.Foto: Steffen Trumpf/dpa
Epoch Times10. Dezember 2024

Die diesjährigen Nobelpreisträger nehmen heute ihre Auszeichnungen entgegen. Zunächst wird die japanische Organisation Nihon Hidankyo ab 13:00 Uhr bei einer Zeremonie im Rathaus von Oslo für ihren Einsatz für eine atomwaffenfreie Welt mit dem Friedensnobelpreis geehrt.

Drei Stunden später beginnt dann auch die feierliche Nobelpreiszeremonie im Konzerthaus von Stockholm, auf der alle weiteren Preisträger ihre prestigeträchtigen Nobelmedaillen erhalten.

Die Graswurzelbewegung Nihon Hidankyo von Überlebenden der Atomwaffenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki wird in Oslo von ihren drei Co-Vorsitzenden Terumi Tanaka, Shigemitsu Tanaka und Toshiyuki Mimaki vertreten.

Terumi Tanaka und zwei weitere Anführer der Organisation Nihon Hidankyo werden den Friedensnobelpreis in Empfang nehmen.

Terumi Tanaka und zwei weitere Anführer der Organisation Nihon Hidankyo werden den Friedensnobelpreis in Empfang nehmen. Foto: Javad Parsa/NTB/dpa

Der 92-jährige Terumi Tanaka wird im Namen der Organisation die traditionelle Nobelrede vor den rund 1.000 Gästen im Rathaus halten, unter denen auch das norwegische Königspaar und das Kronprinzenpaar sein werden.

Warnung vor Einsatz von Atomwaffen

Angesichts der weltweiten Spannungen mit Kriegen und Konflikten sowie vereinzelten Drohungen zum Einsatz von Atomwaffen ist die Auszeichnung für Nihon Hidankyo topaktuell.

„Der Grund, warum wir diesen Preis jetzt erhalten, ist die Situation in der Welt“, sagte auch Tanaka selbst am Vortag der Preisübergabe auf einer Pressekonferenz in Oslo. Die Grausamkeit eines Atomangriffs könne sich wiederholen, warnte er.

Nach der Übergabe des Friedenspreises in Norwegen richtet sich die Aufmerksamkeit nach Schweden: Ab 16:00 Uhr werden dort nach und nach alle weiteren Nobelpreisträger geehrt – sie erhalten ihre Medaillen in Stockholm aus den Händen des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf.

Unter ihnen sind die südkoreanische Literaturnobelpreisträgerin Han Kang sowie die Auserwählten in den weiteren Preiskategorien Medizin, Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften.

Literaturnobelpreisträgerin unter Männern

Han Kang ist in diesem Jahr die einzige Frau unter den Nobelpreisträgern. Sie wird auf der Bühne in Stockholm neben zehn männlichen Preisträgern Platz nehmen.

Literaturnobelpreisträgerin Han Kang in Stockholm.

Literaturnobelpreisträgerin Han Kang in Stockholm. Foto: Pontus Lundahl/TT News Agency/AP/dpa

Darunter sind die beiden Medizin-Nobelpreisträger Victor Ambros und Gary Ruvkun, die für die Entdeckung der microRNA und ihrer Rolle bei der Genregulierung ausgezeichnet werden, die KI-Grundlagenforscher John Hopfield und Geoffrey Hinton in Physik, die Proteinforscher David Baker, Demis Hassabis und John Jumper in Chemie sowie die Wohlstandsforscher Daron Acemoglu, Simon Johnson und James Robinson in Wirtschaftswissenschaften.

Die Auszeichnungen in den wissenschaftlichen Kategorien gehen damit in diesem Jahr allesamt an Forscher aus Nordamerika und Großbritannien.

Die beiden wohl prestigeträchtigsten Nobelpreise – diejenigen für Literatur und Frieden – dagegen jeweils überraschend nach Asien.

Die Nobelpreisträger erhalten auf den Zeremonien die prestigeträchtige Nobelmedaille. (Archivbild)

Die Nobelpreisträger erhalten auf den Zeremonien die prestigeträchtige Nobelmedaille. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Anders als in den Vorjahren sind diesmal keine Preisträger dabei, die in Deutschland forschen oder aus der Bundesrepublik stammen. Letzte deutsche Preisträger waren 2021 der Physiker Klaus Hasselmann und der Chemiker Benjamin List.

Die Namen der Nobelpreisträger waren Anfang Oktober von den jeweiligen Vergabe-Institutionen verkündet worden. Feierlich überreicht werden die Auszeichnungen traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896).

Pro Kategorie sind die Ehrungen in diesem Jahr erneut mit einem Preisgeld in Höhe von elf Millionen schwedischen Kronen (rund 950.000 Euro) verbunden. (dpa/red)



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