US-Arzneimittelbehörde widerruft Zulassung für COVID-19-Impfstoffe von Johnson & Johnson
In den Vereinigten Staaten sind nur noch drei COVID-19-Impfstoffe erhältlich, nachdem die US-Arzneimittelbehörde (FDA) am 1. Juni die Zulassung für den Impfstoff von Johnson & Johnson widerrufen hat.
Die Behörde für Lebensmittel- und Arzneisicherheit (FDA) reagierte damit auf einen Antrag von Janssen, der Johnson-&-Johnson-Tochter, die den Impfstoff herstellt.
„Janssen hat die FDA darüber informiert, dass die letzten von der US-Regierung gekauften Chargen des Janssen-COVID-19-Impfstoffs abgelaufen sind, dass in den USA keine Nachfrage nach neuen Chargen des Janssen-COVID-19-Impfstoffs besteht und dass Janssen Biotech, Inc. nicht beabsichtigt, die Stammzusammensetzung dieses Impfstoffs zu aktualisieren, um neu auftretende Varianten zu berücksichtigen“, schrieb Dr. Peter Marks, Direktor des FDA-Zentrums für Biologika-Evaluierung und -Forschung, in einem Brief an die Janssen-Managerin Ruta Walawalkar.
Während der COVID-19-Pandemie erteilte die FDA Notstandsgenehmigungen für Impfstoffe von vier Unternehmen: Moderna, Pfizer, Johnson & Johnson und Novavax. Johnson & Johnson wurde im Februar 2021 zugelassen und bietet den Amerikanern eine Alternative zu den Boten-RNA-Impfstoffen von Moderna und Pfizer.
Da sich zunehmend gezeigt hat, dass diese Impfstoffe nicht in der Lage sind, vor Infektionen und schweren Krankheiten zu schützen, haben die Unternehmen die Zusammensetzung aktualisiert, um einen Teil der Wirksamkeit wiederherzustellen.
Janssen will Impfstoff nicht aktualisieren
Janssen hat sich jedoch dagegen entschieden. Grund dafür könnte sein, dass die US-Behörden die Verfügbarkeit des Impfstoffs im Jahr 2022 eingeschränkt hatten, nachdem festgestellt wurde, dass er Thrombose verursachen kann.
Janssen reagierte bis Redaktionsschluss nicht auf eine Anfrage der Epoch Times mit der Bitte um Stellungnahme.
Im April sagte Joseph Wolk, Finanzvorstand von Janssen, dass sie keine weiteren Verkäufe des Impfstoffs gegen COVID-19 erwarten.
Bei dem Impfstoff von Janssen handelte es sich um einen Adenovirus-Impfstoff, das heißt, es wurde ein modifizierter Typ eines gewöhnlichen Virus anstelle von Boten-RNA verwendet. Die erste Impfserie bestand aus einer einzigen Dosis, im Gegensatz zu den zwei Dosen der anderen Impfstoffe. Der Impfstoff ist in den Vereinigten Staaten seit Mai nicht mehr erhältlich.
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In Deutschland noch zugelassen
Der Impfstoff von Janssen, der kürzlich in Jcovden umbenannte wurde, kann aktuell in Deutschland und Europa noch weiterhin verimpft werden.
In Deutschland wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts knapp 3,8 Millionen Dosen von insgesamt etwas mehr als 192 Millionen Corona-Impfdosen mit Jcovden verimpft, wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) auf Epoch-Times-Nachfrage bekannt gab. Davon 829 im Jahr 2023.
Die EU-Kommission hat am 09.01.2023 der Umwandlung der bedingten Zulassung von Jcovden in eine Standardzulassung zugestimmt.
Notfallzulassungen
Der damalige Gesundheitsminister Alex Azar in der Trump-Regierung gab die Impfstoffe zu Beginn der Pandemie mit dem Notfallvorsorge-Gesetz (Public Readiness and Emergency Preparedness Act) frei. Das Gesetz schützte die Impfstoffhersteller weitgehend vor Haftung.
Bis zum 10. Mai wurden nur 19 Millionen von den rund 665 Millionen COVID-19-Impfdosen mit dem Johnson-&-Johnson-Impfstoff verabreicht, wie aus den Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC hervorgeht.
Insgesamt 12 Millionen Impfdosen von Johnson & Johnson mussten entsorgt werden, weil sie abgelaufen waren.
Die US-Regierung erklärte sich 2020 bereit, im Rahmen des Programms „Operation Warp Speed“ der Trump-Regierung 100 Millionen Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson für mehr als 1 Milliarde US-Dollar zu kaufen. Aufgrund von Verzögerungen bei der Herstellung und später aufgrund von Bedenken möglicher Thrombosen wurden weniger Dosen ausgeliefert.
Gesundheitsminister Xavier Becerra, der von Biden ernannt wurde, aktualisierte zuletzt am 11. Mai den Public Readiness and Emergency Preparedness Act und verlängerte den Haftungsschutz für diejenigen, die im Rahmen einer Notfallgenehmigung verfügbare Impfstoffe herstellen, vertreiben und verabreichen. Die Verlängerung wurde bis zum 31. Dezember 2024 vorgenommen.
Becerra erklärte, dass der COVID-19-Notfall im Bereich der öffentlichen Gesundheit zwar beendet sei, er aber „festgestellt habe, dass ein glaubwürdiges Risiko bestehe, dass COVID-19 in Zukunft einen solchen Notfall darstellen könne“ und daher „diese Erklärung ändere, um sich auf dieses Risiko vorzubereiten und es zu mindern“.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „FDA Revokes Authorization for J&J COVID-19 Vaccine“ (deutsche Bearbeitung nh)
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