FBI bilanziert: 300 Flüchtlinge unter 1.000 Terrorverdächtigen

Hunderte in den USA anerkannte Flüchtlinge sind im Brennpunkt von IS-Terror-Ermittlungen durch das FBI. Darunter befinden sich auch Personen aus Staaten über die US-Präsident Donald Trump das Einreiseverbot verhängt hatte. Trumps Sperre verbietet die Einreise in die USA aus Ländern dem Sudan, Syrien, Iran, Libyen, Somalia und Jemen für 90 Tage.
Titelbild
US-Außenminister Rex Tillerson, Generalstaatsanwalt Jeff Sessions und Innenminister John Kelly im Presseraum des US-Zoll- und Grenzschutzes des Reagan Building am 6. März 2017 in Washington, DC.Foto: MANDEL NGAN/AFP/Getty Images
Von 8. März 2017

Nahezu ein Drittel der in den USA ermittelten etwa 1.000 Terror-Fälle betrifft dort anerkannte Flüchtlinge. Dies gab ein Vertreter des US-Innenministeriums am Montag bekannt. Laut Angaben des Ministeriums gab es unter den 300 verdächtigen Flüchtlingen, sowohl in den USA, als auch im Heimatland radikalisierte Personen, berichtet „Fox News“.

Generalstaatsanwalt Jeff Sessions bestätigte diese Zahl während einer Pressekonferenz. „So wie alle Länder haben auch die USA das Recht darauf, jene zu kontrollieren, die unser Land betreten und jene, die uns schaden, fern zu halten“, so Sessions.

Über den aktuellen Flüchtlingsstatus der 300 Untersuchten habe es am Montagmorgen noch keine weiteren Details gegeben, wie „Reuters“ berichtet.

Aufdeckung von Verbindung zwischen Flüchtlingsprogramm und Terrorismus „ein Meilenstein“

FBI-Direktor James Comey erklärte, dass es Ende 2015 rund 900 laufende Terror-Untersuchungen gab. „Ermittler waren in allen Bundesstaaten aktiv“, so Comey. Doch an diesem Montag sei dem FBI ein Meilenstein bei der Aufdeckung konkreter Verbindungen zwischen dem US-Flüchtlingsprogramm und Terrorismus gelungen, betonte der FBI-Chef.

Derzeit sei der Umfang der Untersuchung „immens“. Sollte diese Situation zur Normalität werden, „könnte es hart werden dranzubleiben“, so Comey.

Um das Flüchtlingsprogramm sicher durchführen zu können, sei das Einreiseverbot ein Schlüsselelement, betonte US-Innenminister John Kelly. „Wir müssen unsere Programme zur Untersuchung von Flüchtlingen einer strengen Überprüfung unterziehen, um das Vertrauen in unsere Einreise-Entscheidungen für Besucher und Immigranten zu stärken“, so Kelly. „Wir können nicht riskieren, dass bösartige Akteure unser Einwanderungssystem benutzen, um amerikanische Leben zu gefährden.“

Flüchtlinge bei Terror-Anschlägen in den USA involviert

Bereits in der Vergangenheit hatten sich Flüchtlinge an Großangriffen beteiligt, die offenbar durch islamischen Radikalismus motiviert wurden. So fuhr Abdul Razak Ali Artan aus Somalia sein Auto an der Ohio State University im November 2016 in eine Menschenmenge. Zuvor hatte er auf Facebook eine Warnung veröffentlicht, dass Amerika sich nicht in Angelegenheiten muslimischer Gemeinschaften einmischen soll.

Der somalische Flüchtling Dahir Adan schrie während seines Angriffs im September 2016 angeblich „Allahu Akbar“ und hatte eines seiner Opfer gefragt, ob es Muslim sei. Damals verletzte er in einer Mall in Minnesota neun Menschen.

Vater des Nachtclub-Todesschützen war afghanischer Flüchtling

Seddique Mateen, der Vater des Todesschützen vom Nachtclub „Pulse“, Omar Mateen, ist ein Flüchtling aus Afghanistan. Auch andere Zuwanderer in den USA wurden dafür verurteilt, Angriffe zu planen und sich der Terrormiliz Islamischer Staat im Ausland anzuschließen.

Tashfeen Malik, die in Pakistan geboren wurde, kam mit einem Verlobten-Visum in die USA bevor sie bei einer Schießerei im Dezember 2015 mit ihrem Ehemann Syed Rizwan Farook 14 Menschen tötete und 22 verletzte. Dzhokhar und Tamerlan Tsarnaev, die Brüder, die die Boston Anschläge orchestrierten, wurden in Kirgisistan geboren und kamen in die USA, nachdem ihre Familien Asyl eingereicht hatte.



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