Fauci verteidigt Corona-Politik der US-Regierung: „Notwendig bei 5.000 Toten pro Tag“

Die republikanische Partei hat einen Unterausschuss ins Leben gerufen, der das Pandemie-Management der US-Regierung untersucht. Dazu werden auch ehemalige Staatsdiener kritisch befragt. Das ist den Demokraten nicht ganz so recht.
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Dr. Anthony Fauci sagt am 3. Juni 2024 vor dem Unterausschuss für die Coronavirus-Pandemie in Washington aus.Foto: Madalina Vasiliu/The Epoch Times
Von 5. Juni 2024

Dr. Anthony Fauci hat die Corona-Politik der US-Regierung während der Pandemie verteidigt. Am Montag, dem 3. Juni, sagte er vor dem Corona-Untersuchungsausschuss des US-Repräsentantenhauses [„Select Subcommittee on the Coronavirus Pandemic“] aus.

In seiner Rolle als Regierungsberater trieb der Ex-Direktor der Nationalen Institute für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) während der Pandemie die Corona-Maßnahmen der Regierung federführend voran.

Zu den Maßnahmen gehören Geschäftsschließungen, Schließungen von Kirchen, Ausgangssperren und Massenquarantäne, Abstandsregel, Maskenpflicht für Kinder sowie die Impfpflicht. Die Maßnahmen sind mittlerweile aufgrund einer Vielzahl von Studien stark umstrittenen.

Während der Anhörung vor dem Kongress wurde er zu seiner jetzigen Einschätzung der einzelnen Corona-Maßnahmen befragt. Als Erstes sollte Dr. Fauci zu den Betriebsschließungen Stellung nehmen. Er wurde gefragt, ob er die Maßnahmen rückblickend noch als angemessen finde.

„Am Anfang, als täglich 5.000 Menschen starben – ja“, antwortete Dr. Fauci.

Schulschließungen

Auf die anschließende Frage, ob er die Schließungen von Kirchen und Schulen sowie die Quarantäne-Verordnungen weiterhin befürworten würde, sagte der Virologe: „Diese Maßnahmen waren wichtig, als wir versuchten, in der Anfangsphase den Tsunami von Todesfällen zu stoppen.“ Das einzige, worüber man diskutieren könnte, sei die Dauer der Maßnahmen.

Sowie andere Maßnahmen sind auch die Wirksamkeit der Abriegelungen und Ausgangssperren mittlerweile stark umstritten.

Einige Studien legen nahe, dass die Abriegelungen die Ausbreitung des Virus eingedämmt haben. Andere Studien hingegen haben eine sprunghafte Zunahme von Selbstmorden, psychischen Krisen, Lernverlust und verzögerten medizinischen Behandlungen mit Todesfolge im Zusammenhang mit den Maßnahmen festgestellt.

Maskenpflicht

Dr. Fauci verteidigte auch die Maskenpflicht, einschließlich für Kinder unter fünf Jahren. Als Begründung führte er an, dass zur Bewertung der Maßnahmen die damaligen Umstände berücksichtigt werden sollten, und verwies wiederholt auf die Tausenden Corona-Toten pro Tag.

Auf Nachfrage, ob es wissenschaftliche Beweise für eine Maskenpflicht bei Kindern unter fünf Jahren gebe, räumte Dr. Fauci ein, dass es keine derartige Studie dazu gebe. Auch sei es damals „unmöglich“ gewesen, eine solche Studie durchzuführen. Wegen „der 4000 bis 5000 Todesfälle pro Tag“ habe jedoch eine Notwendigkeit für die Maßnahme bestanden, so der Arzt.

Einige Studien stellen die Verwendung von Masken zur Viruseindämmung infrage. Eine im Jahr 2023 veröffentlichte Analyse der Cochrane Library, hat die Ergebnisse von 78 Untersuchungen ausgewertet.

Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass das Tragen von Masken keine „deutliche Verringerung von Virusinfektionen der Atemwege“ zeigte.

Tom Jefferson, ein leitender Dozent an der Universität Oxford und Hauptautor der Cochrane-Studie, sagte in einem Interview mit der Denkfabrik Brownstone Institut im letzten Jahr: „Es gibt einfach keinen Beweis dafür, dass sie (die Masken) einen Unterschied machen. Punktum“, so Jefferson.

Impfpflicht

Zur Impfpflicht für Staatsbedienstete und in Unternehmen, betonte Dr. Fauci, es sei „sehr, sehr klar, dass Impfstoffe Hunderttausende von Amerikanern gerettet haben“.

Weiter sagte er: „Am Anfang verhinderte der Impfstoff eindeutig eine Infektion bei einem bestimmten Prozentsatz der Menschen.“ Allerdings habe die Wirksamkeit der Impfstoffe nur einige Monate angehalten.

Während der Anhörung kam es zu unterschiedlichen Reaktionen aufseiten der Republikaner und Demokraten.

Die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene warf Dr. Fauci vor, sich Regeln ausgedacht zu haben, die nicht auf wissenschaftlichen Studien beruhten und forderte: „Sie gehören ins Gefängnis.“

Einige Demokraten hingegen verteidigten den ehemaligen Regierungsberater.

Der Abgeordnete Raul Ruiz lobte Dr. Faucis Handeln und verurteilte die Republikaner dafür, dass sie Misstrauen gegenüber öffentlichen Gesundheitseinrichtungen schürten.

Der Abgeordnete Jamie Raskin erklärte, Dr. Fauci sei nicht der „Comic-Superschurke“, für den ihn einige Amerikaner halten.

(Mit Material der US-Ausgabe der Epoch Times)



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