Farc-Guerilla prangert erneuten „Völkermord“ an Führern sozialer Bewegungen an
Die kolumbianische Farc-Guerilla hat einen „neuen Völkermord“ an Menschenrechtsaktivisten, Führern sozialer Bewegungen und Bauern angeprangert. Auf ihrer Internetseite veröffentlichten die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc), am Montag einen Offenen Brief an den Staatspräsidenten Juan Manuel Santos, in dem sie die derzeitige Lage als „dramatisch und sehr Besorgnis erregend“ bezeichnen.
Allein in den vergangenen 48 Stunden habe es drei Tote und zwei Anschläge gegeben. Dadurch sei der Friedensprozess in Gefahr. Die Regierung sei aufgefordert, etwas gegen die Morde und Gewalttaten zu unternehmen.
Die Rebellen verweisen in dem von ihrem Nationalen Sekretariat unterzeichneten Brief auf die 90er Jahre, als rechtsextreme Todesschwadronen mehr als 3000 Mitglieder der linksgerichteten Partei Patriotische Union (UP) ermordeten. Damit ein neuer „schmutziger Krieg“ vermieden werde, müsse Santos aktiv werden.
Die Farc kämpft seit 1964 gegen Großgrundbesitzer
Der Friedensprozess in Kolumbien durchläuft derzeit eine kritische Phase. Die Farc und die Regierung hatten sich Ende August nach vierjährigen Verhandlungen auf ein historisches Friedensabkommen geeinigt, um den mehr als 50 Jahre dauernden Konflikt zu beenden.
Am 26. September wurde der Vertrag unterzeichnet. Doch dann lehnte eine knappe Mehrheit der Bevölkerung den Vertrag Anfang Oktober in einem Referendum ab. Daraufhin begannen neue Verhandlungen in Havanna. Inzwischen liegt ein neuer geänderter Vertragstext vor.
Die Farc-Guerilla hatte 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer und die Regierung zu den Waffen gegriffen. In den Konflikt waren neben der Armee auch andere linke Guerillagruppen wie das Nationale Befreiungsheer (ELN), ultrarechte Paramilitärs und die Drogenmafia verwickelt.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden dabei mehr als 260.000 Menschen getötet, 45.000 Menschen gelten als vermisst. (afp)
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