Facebook will politischen Diskurs weiter einschränken – 78.000 Profile im Zusammenhang mit QAnon gelöscht
Facebook will seine Rolle als Übermittler politischer Botschaften weiter reduzieren. Das Unternehmen werde seinen Nutzern nicht mehr Gruppen zu politischen Themen empfehlen, kündigte Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Mittwoch an. Auf solche Empfehlungen hatte Facebook bereits in den USA während des jüngsten dortigen Präsidentschaftswahlkampfes verzichtet. Es hieß, man wolle sich aus den erhitzten politischen Auseinandersetzungen um das Weiße Haus heraushalten.
Facebook wolle nun diese Maßnahme auf die ganze Welt ausweiten, sagte Zuckerberg. Damit wolle der Konzern dazu beitragen, „die Gemüter zu beruhigen“ und politische Kommunikation einzudämmen, die spaltend wirke. Die Gruppen bei Facebook vereinen Nutzer, die gemeinsame Interessen und Ansichten haben.
Facebook wurde in den vergangenen Jahren wiederholt vorgeworfen, dass seine Plattformen für die Übermittlung irreführender, manipulativer und extremistischer politischer Botschaften genutzt würden. Extrem unter Druck geriet die Plattform vor allem in den letzten Wochen im Zusammenhang mit Ex-Präsident Donald Trump und seinen Aussagen über Wahlbetrug in den USA.
Der Facebook-Konzern zensierte alle diesbezüglichen Nachrichten und Kommentare und löschte schließlich Trumps Konto, auch das im ebenfalls zu dem Unternehmen gehörenden Bilderdienst Instagram. Ob diese Konten Trumps dauerhaft gelöscht werden sollen, ist noch nicht entschieden. Facebook hat diese Entscheidung an ein Gremium aus unabhängigen Experten delegiert.
Zuckerberg kündigte nun an, dass Facebook die in die Nachrichtenströme der Nutzerseiten eingespeisten politischen Inhalte reduzieren werde. Die Nutzer sollten sich aber weiterhin von sich aus auf den Plattformen des Konzerns an politischen Gruppen und Diskussionen beteiligen können, sagte er.
78.000 Profile im Zusammenhang mit QAnon gelöscht
Laut „Fox Business“ entfernte Facebook in den vergangenen zwei Wochen mehr als 78.000 Profile sowohl auf Facebook als auch auf Instagram mit der Begründung, sie hätten seit August 2020 QAnon-Inhalte und Inhalte mit Bezug zu „militarisierten sozialen Bewegungen“ gepostet.
„Wir verstärken weiterhin unsere Durchsetzung, indem wir zusätzliche militarisierte soziale Bewegungen identifizieren, neue Begriffe, die mit QAnon in Verbindung stehen, und wie Menschen versuchen, unsere Erkennung zu umgehen, einschließlich einer stärkeren Konzentration auf Facebook-Profile, die verwendet werden, um diese Bewegungen und Gruppen auf unserer Plattform zu organisieren und zu fördern“, sagte Facebook in einem Update am 19. Januar.
Das Unternehmen fügte hinzu, dass „diese Gruppen ständig daran arbeiten, unsere Durchsetzung zu umgehen, und wir werden weiterhin untersuchen, wie sie sich entwickeln, damit wir die Menschen schützen können“.
Facebook fügte hinzu, dass „wir bis zum 12. Januar 2021 über 890 militarisierte soziale Bewegungen identifiziert haben und insgesamt etwa 3.400 Seiten, 19.500 Gruppen, 120 Veranstaltungen, 25.300 Facebook-Profile und 7500 Instagram-Konten entfernt haben. Wir haben auch etwa 3.300 Seiten, 10.500 Gruppen, 510 Veranstaltungen, 18.300 Facebook-Profile und 27.300 Instagram-Konten entfernt, weil sie gegen unsere Richtlinie gegen QAnon verstoßen haben.“
Ein Facebook-Sprecher sagte „Fox Business“ letzte Woche, dass insgesamt etwa 78.000 Facebook- und Instagram-Konten seit dem 12. Januar dieses Jahres gelöscht wurden.
Koordinierte Säuberung
Andere Big-Tech-Unternehmen wie Twitter und Googles YouTube haben auch Zehntausende von Konten im Zusammenhang mit der Bewegung in den letzten Wochen entfernt.
„Diese Konten waren damit beschäftigt, schädliche QAnon-assoziierte Inhalte in großem Umfang zu teilen und waren in erster Linie auf die Verbreitung dieser Verschwörungstheorie über den Dienst ausgerichtet“, sagte Twitter am 11. Januar, unter Berufung auf die Gewalt im US-Kapitol am 6. Januar.
Die koordinierte Löschung von Inhalten begann am selben Tag, an dem Twitter bekannt gab, dass es das Konto von Präsident Donald Trump dauerhaft sperren wird. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador, Konservative und Bürgerrechtsgruppen wie die Electronic Frontier Foundation und die American Civil Liberties Union verurteilten Trumps Konto-Sperrung.
Die QAnon-Bewegung folgt Hinweisen aus kryptischen Nachrichten, die in anonymen Imageboards gepostet werden. Ein prominenter Aspekt der Theorie behauptet, dass globale Eliten Teil eines satanischen Pädophilenrings sind.
Prominente Pro-Trump-Persönlichkeiten, einschließlich des ehemaligen nationalen Sicherheitsberaters Michael Flynn, der einige von QAnons Slogans übernommen hat, und Flynns Anwältin Sidney Powell, die eine Reihe von Klagen Dritter im Zusammenhang mit der Wahl im November 2020 eingereicht hat, wurden ebenfalls von Twitter gelöscht.
Laut dem Journalisten und Antifa-Insider Andy Ngo hat Facebook letzte Woche auch Antifa-bezogene Konten in den USA gelöscht. Kürzlich kritisierte der Experte für die anarchistisch-kommunistische Gruppe das soziale Netzwerk Twitter dafür, dass es die Antifa nicht daran gehindert habe, Krawalle in Portland und Seattle Wochen im Voraus zu planen und zu bewerben.
Ex-Obama-Beamter wird Facebooks Bürgerrechtsanwalt
Inzwischen hat Facebook einen Veteranen der Obama-Regierung und Mitglied des Übergangsteams von Präsident Joe Biden, Roy Austin, als Vizepräsident für Bürgerrechte und stellvertretenden Justiziar des Social-Media-Unternehmens eingestellt.
Austin war Staatsanwalt für Bürgerrechte und diente als Chef des Justizministeriums (DOJ), bevor er 2014 stellvertretender Assistent von Präsident Barack Obama im Büro für städtische Angelegenheiten, Gerechtigkeit und Chancen wurde. Im Jahr 2017 ging er in die Privatwirtschaft als Strafverteidiger und Bürgerrechtsanwalt bei Harris, Wiltshire & Grannis.
Im November ernannte Biden ihn als Mitglied seines Übergangsteams im Bereich Behördenüberprüfung für das DOJ.
Austin wird eine neue Bürgerrechtsorganisation innerhalb von Facebook einrichten, so „USAtoday„.
(Mit Material von Epoch Times USA und afp)
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