Explosion vor Synagoge in Frankreich: Macron spricht von „Terrorakt“
Es werde „alles getan, um den Urheber dieses Terrorakts zu finden“, erklärte Macron am Samstag im Onlinedienst X. Aus Ermittlungskreisen verlautete, Überwachungskameras hätten einen Mann aufgenommen, der kurz nach der Explosion eine palästinensische Flagge geschwenkt habe.
Die Aufnahmen zeigten demnach einen Mann mit leeren Flaschen in der Hand und mit einer palästinensischen Flagge um die Hüfte geschnürt. Auf einem der Bilder sei eine Waffe, bei der es sich um eine 9-mm-Pistole handeln könnte, erkennbar, hieß es weiter. Die Aufnahmen seien allerdings nicht deutlich. Der Verdächtige verließ den Tatort den Angaben zufolge zu Fuß.
„Der Kampf gegen den Antisemitismus ist ein Kampf in jedem Augenblick, einer vereinten Nation“, betonte Macron. Seine Gedanken seien bei den „Gläubigen der Synagoge von La Grande-Motte und allen Juden“ im Land.
Am Samstagmorgen waren offiziellen Angaben zufolge mindestens zwei Autos vor der Beth Yaacov Synagoge in der Küstenstadt La Grande-Motte in Brand gesetzt worden. Beim Eintreffen eines Polizisten explodierte demnach ein Gasbehälter in einem der Autos, der Polizist wurde verletzt. Die Türen des jüdischen Gotteshauses wurden bei dem Vorfall beschädigt. Zu dem Zeitpunkt befanden sich fünf Menschen in der Synagoge, unter ihnen der Rabbi. Sie blieben laut Anti-Terror-Staatsanwaltschaft unverletzt.
Konkret ermittelt die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft zu versuchter Tötung mit Terrorismus-Bezug und Zerstörung mit gefährlichen Mitteln sowie terroristischer Vereinigung.
Frankreichs geschäftsführender Innenminister Gérald Darmanin ließ anordnen, die Präsenz von Sicherheitskräften vor jüdischen Gotteshäusern sofort zu erhöhen. Auf X schrieb er von einer „offenbar kriminellen versuchten Brandstiftung“. Er drücke der jüdischen Gemeinschaft seine volle Unterstützung aus.
Der amtierende Premier Gabriel Attal sprach auf X von einer antisemitischen Tat. „Ein weiteres Mal wurden unsere jüdischen Mitbürger als Ziel genommen.“ Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb: „Der Kampf gegen den Antisemitismus ist ein fortlaufender Kampf, der Kampf der vereinten Nation.“ Alles werde getan, um die Verantwortlichen zu finden.
Der Vorsitzende des Dachverbands jüdischer Organisationen in Frankreich Crif, Yonathan Arfi, schrieb, die Explosion habe zu einem Zeitpunkt stattgefunden, zu dem die Ankunft von Gläubigen an der Synagoge erwartet werden könne. Es handle sich nicht nur um einen Angriff auf ein Gotteshaus, sondern den Versuch, Juden umzubringen.
Premier Attal und Innenminister Darmanin werden am Nachmittag am Anschlagsort erwartet. (dpa/red)
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