Experte: Ukraine-Invasion lenkt die Aufmerksamkeit der USA von China ab
China vermeidet es, den russischen Angriff auf die Ukraine als Invasion zu bezeichnen. Offenbar gibt es diesbezüglich sogar eine Zensurregel für chinesische Medien. Diese könnte nun unabsichtlich von einem chinesischen Staatsmedium veröffentlicht worden sein.
Ein Beitrag, der auf solch eine Möglichkeit hindeutet, erschien am Dienstag auf der chinesischen Twitter-ähnlichen Social-Media-Plattform Weibo. Der Eintrag wurde kurze Zeit später wieder gelöscht.
Darin wies das staatliche Nachrichtennetzwerk „Horizon News“ seine Mitarbeiter an, keine ukrainerelevanten Inhalte auf Weibo zu posten, die als russlandfeindlich oder pro-westlich eingestuft werden könnten. In dem Beitrag hieß es auch, dass alle „Kommentare sorgfältig ausgewählt und kontrolliert werden müssen“.
Russlands Angriff auf die Ukraine könnte sich über die geografischen Grenzen des Landes hinaus auswirken. Außenpolitik-Experte Tang Jingyuan aus New York meint, Russlands Aktionen könnten das globale Machtgefüge verschieben – eine Veränderung, von der die Kommunistische Partei Chinas profitieren könnte.
Als Nächstes nehmen wir die Beziehungen zwischen den USA, Russland und China unter die Lupe.
Der Analyst für chinesische Angelegenheiten, Tang Jingyuan, sagt, Russlands Angriff sei eine Invasion in ein souveränes Land. Und, dass die Aktionen des Kreml die USA und Europa dazu zwingen würden, ihren Fokus zu verlagern.
„Der Einmarsch Russlands in die Ukraine zwingt die Vereinigten Staaten und die NATO tatsächlich dazu, ihren strategischen Fokus auf Europa zu verlagern. Man kann sagen, dass der Druck auf die Kommunistische Partei Chinas dadurch drastisch verringert wird, und das liegt eigentlich nicht im strategischen Interesse der Vereinigten Staaten.“ – Tang Jinggyuan.
Tang meint, der Einmarsch Russlands in die Ukraine wird wahrscheinlich auch dem Westen Europas schaden. Etwas, das Peking zugutekommen wird.
„Europa wird noch mehr in das Spiel mit Russland verwickelt sein. Europa wird nicht mehr so viel Energie haben, um sich mit der chinesischen kommunistischen Bedrohung auseinanderzusetzen. Es könnte sogar sein, dass es in einigen Punkten Kompromisse mit der Kommunistischen Partei Chinas eingehen muss.“ – Tang Jinggyuan.
Und was passiert, wenn die USA in eine militärische Konfrontation mit Russland eintreten würde?
„Wenn es wirklich zu einem bewaffneten Konflikt zwischen Russland und den Vereinigten Staaten kommt, wird das die gleichen Auswirkungen haben wie der 11. September. Es wird dazu führen, dass sich der gesamte strategische und außenpolitische Fokus der USA völlig auf Europa und Russland verlagert. Das wird der Kommunistischen Partei Chinas Zeit zum Durchatmen geben.“ – Tang Jinggyuan.
Aber Tang merkt an, dass Russland ein solches Szenario nicht wolle.
„Für Russland ist es das Gleiche. Putin will den Aufstieg eines mächtigen kommunistischen Regimes – der Kommunistischen Partei Chinas – nicht erleben. Er will nicht mit seinem Nachbarn China verhandeln und keine Kompromisse eingehen, um die Beziehungen zu China aufrechterhalten zu können.“ – Tang Jinggyuan.
Tang glaubt, Russlands Hoffnung sei es, dass die gesamte westliche Welt Peking und nicht Moskau ins Visier nimmt.
Doch warum sollte Russland eine solche Hoffnung hegen? Tang sagt, Russland würde lieber die Position eines Beobachters einnehmen – das heißt, es würde lieber zusehen, wie sich die USA und China duellieren.
„Putin verglich den Kampf zwischen China und den USA mit einem Kampf zwischen einem Löwen und einem Tiger. Und er sagt, Russland sei der Affe, der den Kampf beobachtet. Also will er sich nicht wirklich einmischen.“ – Tang Jinggyuan.
Letztlich, so Tang, habe Putin seine Haltung aufgrund der strategischen Position der USA und Europas gegenüber Russland geändert. Beide Territorien sehen Moskau als großen Feind und Bedrohung an.
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