Ex-Interpol-Chef Meng in China zu 13,5 Jahren Haft verurteilt
Der frühere Interpol-Chef Meng Hongwei ist in China wegen Korruption zu 13,5 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in der nordostchinesischen Stadt Tianjin verhängte am Dienstag zusätzlich zur Gefängnisstrafe von 13 Jahren und sechs Monaten eine Geldstrafe von zwei Millionen Yuan (260.000 Euro). Meng Hongwei war im September 2018 während eines Besuchs in China verschwunden – der Fall sorgte international für Aufsehen.
Meng hatte bis zu seinem plötzlichen Verschwinden in Lyon gelebt, dem Sitz der internationalen Polizeibehörde in Frankreich. Später teilten die chinesischen Behörden mit, er sei der Korruption beschuldigt worden und von seinem Posten an der Spitze von Interpol zurückgetreten. Er wurde aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen.
Der Prozess gegen Meng begann im Juni 2019. Nach Gerichtsangaben gestand er bei einer Anhörung, 2,1 Millionen Dollar (1,86 Millionen Euro) Bestechungsgelder angenommen zu haben. Die Vorwürfe bezogen sich auf Mengs Zeit als Leiter der Marinepolizei und als stellvertretender Minister für öffentliche Sicherheit in China.
Seitdem er in April 2004 als stellvertretender Minister für öffentliche Sicherheit in China tätig war, wirkte er in der Verfolgung der Meditationspraxis Falun Gong und in der Verfolgung Menschenrechtsaktivisten in China sehr aktiv mit. Daher wurde er stark kritisiert, als er in November 2016 den Posten des Interpol-Chef übernahm. (dpa/yz)
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