Ex-Chef der US-Gesundheitsbehörde: Soziale Distanzierung ist wissenschaftlich nicht fundiert
In einem kürzlich erschienen Interview mit „CNBC“ kritisierte der ehemalige Chef der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA, Scott Gottlieb, dass das Mandat zur sozialen Distanzierung, das in weiten Teilen der USA und weltweit eingesetzt wird, als wissenschaftlich nicht fundiert.
Die Sechs-Fuß-Abstandsvorschrift (circa 2 Meter) wäre die wahrscheinlich kostspieligste COVID-Maßnahme der Regierung gewesen. Man hätte diese Maßnahme viel früher neu bewerten sollen.
Die „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC) gaben jüngst eine neue Richtlinie bekannt. Demnach sei ein Abstand von drei Fuß (circa 1 Meter) für Schulkinder sicher genug. Im Zuge dieser Lockerungen der COVID-Maßnahmen schlug Gottlieb vor, die Vorschrift des Tragens einer Maske für Kinder aufzuheben. Es bestünde dabei kein Gesundheitsrisiko.
„Wir wissen jetzt, dass die Impfstoffe die Wahrscheinlichkeit, sowohl sich mit COVID zu infizieren als auch symptomatisch zu werden, dramatisch reduzieren. Wir wissen auch, dass es die asymptomatische Krankheit reduziert und die Übertragung verringert.“ Man könne das anhand der Daten sehen, so Gottlieb.
Öffentlicher Streit zwischen Dr. Anthony Fauci und Senator Rand Paul
Gottlieb wurde auch zum öffentlichen Streit zwischen dem Chefarzt des Weißen Hauses, Dr. Anthony Fauci, und Senator Rand Paul befragt. Dabei ging es um die Frage, ob Masken nach einer Corona-Impfung weiterhin getragen werden sollten.
Letzte Woche war es zu einer hitzigen Debatte zwischen den beiden gekommen. Paul hatte Fauci vorgeworfen, unwissenschaftliches politisches „Theater“ zu spielen, nachdem der Immunologe die Amerikaner aufgefordert hatte trotz Corona-Impfung weiterhin Maske zu tragen. Neue Virusvarianten würden dies erforderlich machen.
Gottlieb äußert sich dazu, dass „beide [Paul und Fauci] gültige Punkte gemacht haben“, allerdings gab er Senator Paul recht. Man müsse „Licht am Ende des Tunnels sehen.“
Vorwurf der Instrumentalisierung der Wissenschaft durch die Politik
Der Vorwurf, dass Regierungen ihre politischen Entscheidungen mithilfe ausgewählter wissenschaftlicher Positionen rechtfertigen wollen, scheint weltweit laut zu werden. Jüngst sind Fälle bekannt geworden, in denen die Politik in enger Weise Einfluss auf die Forscher nimmt.
So hatte die deutsche Bundesregierung im März 2020 harte Lockdown-Maßnahmen verordnet und sich dabei scheinbar auf die Expertise mehrerer renommierter Forschungseinrichtungen, wie dem Robert Koch-Institut (RKI), gestützt.
Der „Welt am Sonntag“ wurde nach eigenen Angaben ein über 200 Seiten umfassender interner E-Mail-Schriftwechsel zwischen Spitzenbeamten des Bundesministeriums und den Forschern zugespielt.
Der Inhalt des Schriftverkehrs verdeutliche, dass nicht die Politik mit ihren Lockdown-Entscheidungen der Wissenschaft gefolgt war, sondern dass sie im Vorfeld selbst die Wissenschaft angeleitet habe.
Der „Welt“ zufolge soll der Staatssekretär Markus Kerber dabei eine maßgebende Rolle gespielt haben. Er habe die Forscher gebeten, ein Modell zu entwerfen, das Maßnahmen „präventiver und repressiver Natur“ rechtfertigen solle.
Konstantin Kuhle, innenpolitischer Sprecher der FDP-Bundesfraktion erklärte gegenüber der „Welt“, er begrüße einen ständigen Austausch zwischen Politik und Wissenschaft, allerdings schade der Eindruck, wissenschaftliche Erkenntnisse würden der Politik gleichsam auf Bestellung geliefert, „dem Ansehen einer unabhängigen Wissenschaft und einer faktenbasierten Pandemie-Bekämpfung“.
Laut FDP-Vize Kubicki ginge es „offensichtlich nicht mehr darum, mündigen Bürgerinnen und Bürgern evidenzbasiert und sachorientiert politische Entscheidungen zu erklären, sondern darum, diese Entscheidungen auf repressivem Wege durchzuprügeln“.
Gottfried Curio (AfD) äußerte in einer Pressekonferenz der AfD-Fraktion im Bundestag, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel von vornherein nicht bereit zeige, Stimmen aus der Wissenschaft, die ihren Vorstellungen zur Corona-Bewältigung zuwiderliefen, überhaupt zuzuhören. Merkel habe, weil eine objektive Bestandsaufnahme gar nicht gewünscht war, Wissenschaftler von der Bund-Länder-Runde ausgeladen, die sogar die SPD dabei haben wollte.
(Mit Material von The Epoch Times/aa)
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