Ex-BBC-Journalistin tot mit 52 – Sie enthüllte Pädophilie-Verbrechen von Jimmy Savile
Die Ex-BBC-Reporterin Liz MacKean starb am 18. August 2017, laut britischen Medien an einem Schlaganfall. Sie war erst 52 Jahre alt.
MacKean hatte 20 Jahre lang für die BBC gearbeitet und einen Ruf als unerschrockene Investigativ-Journalistin. 2013 hatte sie laut eigenen Angaben freiwillig die BBC verlassen – zwei Jahre nachdem sich der Sender für sie zu einem „feindlichen Umfeld“ entwickelt hatte, wie sie selbst laut „Independent“ im Jahr 2016 schrieb.
Saviles Tod – und die Enthüllungen danach
Ende Oktober 2011 war Jimmy Savile gestorben, ein langjähriger Moderator der BBC. Er hatte als Exzentriker und Philanthrop gegolten – bis nach seinem Tod herauskam, dass er im großen Umfang sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen verübt hatte. Zahlreiche Opfer traten an die Öffentlichkeit.
Liz MacKean und Meirion Jones, die Produzentin der Sendung „Newsnight“, begannen Savile-Opfer zu interviewen – darunter eine Frau, die berichete, im Alter von 4 bis 17 Jahren samt ihren Schulkameradinnen regelmäßig von dem Star missbraucht worden zu sein.
BBC verweigerte die Sendung
Als die brisante Sendung fertig war, entschied die BBC jedoch, sie nicht zu senden. Stattdessen wurden unverfängliche Gedenkportraits von Savile gebracht und der Vorwurf der Vertuschung gegen die BBC folgte. Der London Press Club prämierte MacKeans Enthüllungsstory später mit dem „Scoop of the Year“ .
Im Jahr 2016 sendete die BBC schließlich doch noch eine 90-minütige Dokumentation mit Savile-Opfern: Zu diesem Zeitpunkt nannte Scotland Yard den verstorbenen Radiomoderator bereits den „schlimmsten Sexualverbrecher in der Geschichte des Landes“. Nie zuvor seien in der britischen Kriminalgeschichte so viele Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs gegen eine einzelne Person erhoben worden.
Warum, wurde nie erklärt
Im Oktober 2016 schrieb MacKean dazu: „Der Grund für das Fallenlassen der Newsnight-Geschichte wurde nie erklärt, auch nicht durch die mehrere Millionen Pfund schwere unabhängige Untersuchung, die später befand, dass die Geschichte hätte gesendet werden sollen. Meirion [Jones] und ich waren isoliert, wenn nicht gar Aussätzige geworden, und die BBC, während meiner Karriere immer ein wohlwollender Arbeitgeber, fühlte sich wie eine feindliche Umgebung an.“
MacKean hatte Journalismus-Preise unter anderem bekommen für ihre Enthüllungen über geheime Giftmüll-Deponien in Westafrika (2010) und gewalttätige Banden in Russland, die gezielt homosexuelle Menschen jagen (2014).
Video von Liz MacKean:
Ich war sehr unglücklich, dass die Geschichte nicht gebracht wurde, weil ich fühlte, dass wir mit Leuten gesprochen hatten, die es allesamt verdient hatten, gehört zu werden. Aber sie wurden nicht gehört.“ (Liz MacKean auf BBC über die Pädophilie-Opfer)
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