Evakuierungen von Zivilisten und Rebellen aus Aleppo verzögern sich – USA verspricht „Syrienkrieg wird weitergehen“
Rebellen und Zivilisten in Aleppo haben am Mittwochmorgen auf ihre Evakuierung aus dem Ostteil der syrischen Großstadt gewartet.
Die Evakuierungen sollten nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte gegen 05.00 Uhr Ortszeit (04.00 Uhr MEZ) beginnen, verzögerten sich aber, wie eine AFP-Journalistin vor Ort beobachtete. Im zwischen Rebellen und syrischen Regierungstruppen geteilten Viertel Salaheddin warteten demnach etwa 20 Busse, Zivilisten oder Rebellen waren aber nicht zu sehen.
Zuvor waren am Dienstagabend sechs Busse in den Bezirk gefahren, kamen aber leer zurück. Nach Angaben von Rebellen sollten zuerst die Verletzten und Zivilisten evakuiert werden, dann Rebellen mit leichten Waffen, die entweder in den Westen der Provinz Aleppo oder in die Provinz Idlib im Nordwesten Syriens gehen sollten. Die Vereinbarung zur Evakuierung von Zivilisten und Rebellen aus dem Ostteil Aleppos war am Dienstag von Rebellengruppen verkündet und von Russland und der Türkei bestätigt worden.
Das US-Außenministerium teilte mit, dass es von Moskau oder Ankara nicht hinzugezogen worden sei. „Selbst wenn dies das Ende der Belagerung von Aleppo ist, ist es nicht das Ende des Krieges in Syrien. Er wird weitergehen. Die Opposition wird weiter kämpfen“, sagte Ministeriumssprecher John Kirby.
In der Stadt schwiegen seit Dienstagnachmittag die Waffen, nachdem die Rebellenviertel von Ost-Aleppo vier Wochen lang von der syrischen Armee und ihren Verbündeten bombardiert worden waren. Inzwischen kontrolliert die syrische Armee laut russischen Angaben mehr als 90 Prozent von Ost-Aleppo.
Nach Angaben der Hilfsorganisation Médecins du Monde sind noch etwa 100.000 Menschen auf einem Gebiet von lediglich fünf Quadratkilometern im Osten der Stadt eingeschlossen. Bisher sind nach Angaben der Beobachtungsstelle, die sich auf ein Netz von Aktivisten in Syrien stützt, bereits mehr als 130.000 Zivilisten aus Ost-Aleppo geflohen. Die Informationen der Beobachtungsstelle können nicht unabhängig überprüft werden.
Die Türkei kündigte an, dass sie ein Zeltlager für bis zu 80.000 Flüchtlinge aus Aleppo aufstellen wolle. Vize-Ministerpräsident Mehmet Simsek gab dies im Onlinedienst Twitter bekannt. Nähere Einzelheiten nannte er nicht. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion