Eutelsat will Elon Musk Konkurrenz machen

Die Chefin des französischen Satellitenbetreibers Eutelsat sieht in der Ukraine die Stunde ihres Unternehmens gekommen: „Wir sind die einzige Alternative zu Starlink in niedriger Umlaufbahn“, sagte Eva Berneke.
Eutelsat biete eine „perfekte Abdeckung“ der Ukraine, so die gebürtige Dänin, die 2022 die Unternehmensleitung übernommen hatte.
Die US-Regierung hatte im Februar damit gedroht, Starlink abzuschalten, sollte die Regierung in Kiew ein Abkommen über die Lieferung strategisch wichtiger Rohstoffe verweigern.
Die ukrainischen Behörden kündigten daraufhin an, nach einer Alternative zu suchen. Allerdings gibt es nur wenige funktionsfähige Satellitenkonstellationen im All, die meisten befinden sich noch im Planungs- und Aufbaustadium.
Elon Musk sicherte der Ukraine Anfang März zu, der Ukraine weiterhin sein Satellitennetzwerk zur Verfügung zu stellen. „Egal, wie sehr ich mit der ukrainischen Politik nicht einverstanden bin, Starlink wird seine Terminals niemals abschalten“, schrieb Musk in seinem Onlinedienst X.
Anfang März verfünffachte sich der Aktienkurs von Eutelsat an der Börse. Danach sank er wieder auf das 3,5-Fache des Februarwerts.
Eutelsat-Chefin: „Für militärische Bedürfnisse reicht es“
Berneke erklärt, dass Eutelsat derzeit „weniger Kapazitäten“ als Starlink biete. Es sei nicht möglich, die Bevölkerung mit Terminals zu versorgen. „Für die militärischen Bedürfnisse reicht es jedoch aus.“
Da die Satellitenkonstellation von Eutelsat weiter von der Erde weg sei, seien weniger Satelliten als Starlink notwendig. Gleichzeitig benötigen die Daten mehr Zeit für die Übertragung, was für die Echtzeitkoordination bei Waffen ein Problem sein kann.
Die Satellitenkonstellation OneWeb, die Teil von Eutelsat ist, hat 600 Satelliten im All. Starlink basiert auf über 6.000 Satelliten in niedriger Umlaufbahn, Stand 1. März 2025 sind 7.078 Satelliten im Erdorbit.
Eutelsat bietet seine Dienste in erster Linie Betreibern von Mobilfunknetzen und Regierungen an.
„Wir reden derzeit mit der Ukraine, aber es gibt auch Gespräche mit anderen Ländern“, sagte Berneke. „Es ist immer gut, eine Alternative zu haben“, fügte sie hinzu.
SpaceX hat einen Marktanteil von 90 Prozent
Von einer Unabhängigkeit bei der Satellitenkommunikation ist Europa weit entfernt, denn derzeit werden auch die meisten Satelliten von Elon Musks Unternehmen SpaceX ins All gebracht.
„SpaceX hat einen Marktanteil von etwa 90 Prozent“, sagt Berneke. Auch die etwa 20 Satelliten, die Eutelsat für OneWeb im Oktober ins All gebracht hat, wurden von einer Falcon-9-Rakete von SpaceX transportiert.
Die EU plant ein Satellitensystem namens Iris2. Die Verträge dafür wurden im Dezember unterzeichnet, bis es funktionsfähig ist, dürfte es noch einige Jahre dauern. Geplant ist die Aufnahme des Betriebs bis 2030. (afp/red)
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