Europa im Visier der Attentäter – Die Taten ähneln sich
Die Taten ähneln sich. Bereits 2016 warnte Europol vor groß angelegten Terroranschlägen durch den Islamischen Staat (IS) in Europa.
„Europa steht momentan vor der größten Terrorgefahr seit mehr als zehn Jahren“, erklärte Europol-Direktor Rob Wainwright 2016. „Es ist zu erwarten, dass der IS oder andere religiöse Terrorgruppen einen Anschlag irgendwo in Europa verüben werden – mit dem Ziel, hohe Verluste unter der Zivilbevölkerung zu erreichen.“
Zum 27. Mai 2017, zum Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan, rief die Terrormiliz IS ihre Anhänger einmal mehr dazu auf, Anschläge zu verüben. Das berichtet die „Bild“ unter Berufung auf den britischen „Telegraph“.
In einem Propaganda-Video wurden IS-Unterstützer in Europa aufgefordert zu einem „totalen Krieg“ gegen die „Ungläubigen“ im Westen aufzustehen und diese „zuhause, auf ihren Märkten, Straßen und Treffpunkten zu attackieren“.
London, 3. Juni:
Ein Lieferwagen rast auf der London Bridge auf den Bürgersteig und fährt mehrere Menschen an. Anschließend springen die Attentäter heraus und greifen in einem nahegelegenen Ausgehviertel unter anderem mit Messern wahllos Passanten an. Sieben Menschen werden getötet. 48 Verletzte müssen in Krankenhäuser eingeliefert werden. Die Polizei erschießt die drei Angreifer.
Manchester, 22. Mai:
Ein Selbstmordattentäter sprengt sich am Ende eines Konzertes von US-Popstar Ariana Grande in Manchester in die Luft und reißt 22 Menschen mit in den Tod. 116 Menschen werden verletzt. Unter den Opfern sind viele Jugendliche und Kinder. Die Tat des 22-jährigen libyschstämmigen Briten Salman Abedi reklamiert die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) für sich.
Stockholm, 7. April:
Ein Mann rast in einem gestohlenen Lastwagen durch eine Einkaufsstraße in Stockholms Innenstadt und fährt wahllos Passanten um. Fünf Menschen sterben. Die Polizei nimmt den 39-jährigen Usbeken Rachmat Akilow fest, er gesteht die Tat. Akilow gilt als Anhänger der Dschihadistenmiliz IS.
St. Petersburg, 3. April:
Ein Selbstmordattentäter zündet in einer fahrenden U-Bahn in der Innenstadt von St. Petersburg eine Bombe. 15 Menschen sterben. Als mutmaßlichen Täter identifizierten die Ermittler den 22-jährigen Akbarschon Dschalilow aus Kirgistan. Die Behörden gehen möglichen Verbindungen zur Dschihadistenmiliz IS nach.
London, 22. März:
Der mutmaßlich islamistische Attentäter Khalid Masood rast auf der Westminster-Brücke im Herzen Londons mit seinem Auto in eine Gruppe von Passanten, vier Menschen sterben. Vor dem Parlament ersticht Masood dann einen Polizisten, ehe er selbst erschossen wird. Die IS-Miliz reklamierte die Tat für sich.
Istanbul, 1. Januar:
Kurz nach Mitternacht betritt ein Mann den Istanbuler Nachtclub „Reina“ und schießt um sich. 39 Menschen, die dort den Jahreswechsel feiern wollten, werden getötet. Zwei Wochen später nimmt die Polizei den 34-jährigen Usbeken Abdulkadir Mascharipow als Hauptverdächtigen fest. Auch zu diesem Anschlag bekennt sich die Dschihadistenmiliz IS.
Berlin, 19. Dezember 2016:
Der Tunesier Anis Amri erschießt einen Lkw-Fahrer aus Polen, setzt sich an das Steuer des Lasters und rast in den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Zwölf Menschen sterben. Amri wird später von der Polizei in Mailand erschossen. Der Fall löst eine Debatte über Behördenversagen aus: Amri konnte zum Attentäter werden, obwohl er als islamistischer Gefährder auf dem Radar deutscher Sicherheitsbehörden war.
Nizza, 14. Juli 2016:
Der Tunesier Mohamed Lahouaiej Bouhlel rast über die Uferpromenade von Nizza, wo tausende Menschen den französischen Nationalfeiertag begehen. Erst nach einigen hundert Metern kommt der Lkw zum Stehen, 86 Menschen werden getötet. Die Polizei erschießt Bouhlel. Der IS bekennt sich zu der Tat.
Istanbul, 28. Juni 2016:
Drei Selbstmordattentäter sprengen sich auf dem Istanbuler Atatürk-Flughafen in die Luft, 47 Menschen werden getötet. Offiziell bekennt sich niemand zu der Tat, die Regierung macht die IS-Miliz verantwortlich. Ihren Angaben zufolge stammen die Attentäter aus Russland, Usbekistan und Kirgistan.
Brüssel, 22. März 2016:
Selbstmordattentäter zünden Sprengsätze am Brüsseler Flughafen und in der U-Bahn-Station Maelbeek. 32 Menschen sterben, mehr als 230 werden verletzt. Hinter den Taten steht eine Zelle des IS, die auch an den Pariser Anschlägen vier Monate zuvor beteiligt war.
Paris, 13. November 2015:
Frankreichs Hauptstadt wird zum Ziel einer blutigen Anschlagsserie. Insgesamt 130 Menschen werden bei Bomben- und Schusswaffenattentaten getötet. Die Attentäter nehmen die Konzerthalle Bataclan, Bars, Restaurants und ein Stadion ins Visier. Zu diesen Taten bekennt sich ebenfalls der IS. (afp)
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