EU sieht weiter „gravierende Differenzen“ in Post-Brexit-Gesprächen
Nach vier Tagen Gesprächen gebe es weiter „gravierende Differenzen“ zwischen beiden Seiten, erklärte EU-Unterhändler Michel Barnier am Donnerstag. Die EU sei „konstruktiv“ in die Verhandlungen gegangen. „Wir brauchen jetzt ein gleichwertiges Engagement von Großbritannien.“
Großbritannien war am 31. Januar aus der EU ausgetreten. In der Übergangsphase bis Jahresende bleibt das Land noch im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion. Die EU hat London dabei eine Freihandelszone ohne Zölle und Einfuhrquoten in Aussicht gestellt. Die Verhandlungen kamen aber über Monate nicht voran. Mitte Juni hatten beide Seiten deshalb vereinbart, die Verhandlungen zu beschleunigen und den Juli praktisch durchzuverhandeln.
„Die Verhandlungen waren umfassend und nützlich“, erklärte der britische Verhandlungsführer David Frost zu dem neuen Anlauf seit dieser Woche. Sie hätten aber auch „die erheblichen Meinungsverschiedenheiten unterstrichen, die zwischen uns in einer Reihe wichtiger Fragen noch immer bestehen“.
Für einen weitgehend ungehinderten Zugang britischer Unternehmen zum europäischen Binnenmarkt verlangt Brüssel, dass London weiter Sozial-, Umwelt- oder Verbraucherstandards der EU akzeptiert. Sonst könnten britische Firmen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil erlangen. Die britische Regierung lehnt das ab und will ihre eigenen Standards setzen.
Umstritten ist auch der weitere Zugang von EU-Fischern zu britischen Gewässern und die künftige Schlichtung von Streitigkeiten.
Die EU glaube noch immer, dass eine Vereinbarung mit London möglich sei, erklärte Barnier. Beide Seiten teilten mit, sie würden ihre Gespräche kommende Woche in London fortsetzen. (afp/sua)
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