EU sieht sich besser für Flüchtlingsandrang über Mittelmeer gewappnet – Rund 350.000 Libyer warten auf Überfahrt

Die Zahl der Migranten, die in Libyen auf die Überfahrt nach Europa warten, sei "sehr groß", meint der EU-Innenkommissar. "Aber wir sind auf jeden Fall besser vorbereitet". Rund 350.000 Libyer warten nach Angaben von EU-Vertretern auf eine Überfahrt nach Europa.
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Die EU-Grenzschutzagentur Frontex rettet Flüchtlinge im Mittelmeer. 4. November 2016.Foto: ANDREAS SOLARO/AFP/Getty Images
Epoch Times21. Februar 2017

Die Europäische Union ist nach Ansicht von EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos besser für einen Andrang von Flüchtlingen über die sogenannte Mittelmeerroute gewappnet als im vergangenen Jahr. „Wir müssen zumindest sagen, dass wir die Situation besser im Griff haben“, sagte Avramopoulos bei einem Treffen mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Dienstag in Berlin.

Die Zahl der Migranten, die in Libyen auf die Überfahrt nach Europa warten, sei „sehr groß“, fügte der EU-Innenkommissar hinzu. „Aber wir sind auf jeden Fall besser vorbereitet“. Die Lage in Libyen habe sich „etwas verbessert“, auch wenn das nordafrikanische Land weiter kein stabiler Staat sei. Die EU-Kommission stehe bereit, der italienischen Regierung nötigenfalls „Hilfestellung“ zu leisten.

In Italien kamen im vergangenen Jahr 181.000 Flüchtlinge an – 90 Prozent von ihnen über Libyen. Nach Angaben von EU-Vertretern gibt es Schätzungen, wonach derzeit 300.000 bis 350.000 Flüchtlinge in Libyen auf die Überfahrt nach Europa warten. Mit Blick auf die Balkanroute sagte Avramopoulos, dass die dortigen Flüchtlingsbewegungen dank des Abkommens der EU mit der Türkei „mehr oder minder“ unter Kontrolle seien.

De Maizière verwies unterdessen darauf, dass die Zusammenarbeit mit Transitstaaten wie Niger und Mali erste Früchte trage. So sei etwa die Zahl der Migranten, die über Niger nach Libyen reisten, jüngst zurückgegangen. Noch könne aber „keine Entwarnung“ gegeben werden, da die Flüchtlingsbewegungen bei besserem Wetter im Frühjahr wieder zunehmen könnten. (afp)



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