EU-Satellitenverbund Iris² soll Europas Netz sicherer machen

EU-Parlament und EU-Mitgliedstaaten einigten sich am 17. November auf den Aufbau einer Satellitenkonstellation namens Iris². Es sei ein wichtiger Schritt hin zu mehr Unabhängigkeit Europas. Mit dem neuen Satellitenverbund will die EU sichere Kommunikation ermöglichen.
Geplanter EU-Satellitenverbund Iris² soll Europas Netz sicherer machen
Satellit im Weltall.Foto: istock
Epoch Times22. November 2022

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Mit einem Satellitenverbund namens Iris² (Infrastructure for Resilience, Interconnection and Security by Satellites) will die EU sichere Kommunikation für Unternehmen und Bürger gewährleisten. Dafür sollen in den kommenden Jahren 2,4 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt bereitgestellt werden, wie die „Tagesschau“ kürzlich berichtete. Zusätzlich zu den Systemen Galileo und Kopernikus käme damit eine dritte Komponente im Weltraum hinzu.

EU-Kommissar Thierry Breton spricht von einer „historischen Entwicklung“. In einem Tweet vom 17. November lobt er die EU für ihre schnellen Verhandlungen bezüglich Iris². Er bezeichnet das Projekt als „großen Schritt für unsere Widerstandsfähigkeit – und einen Riesensprung für unsere technische Souveränität.“

Die EU-Kommission hat bereits 16 Milliarden Euro für Raumfahrtaktivitäten beantragt. Knapp zehn Milliarden davon sind für das Galileo-Navigationssystem und rund sechs Milliarden für das Erdbeobachtungsprogramm Kopernikus vorgesehen.

Iris² soll schnellere Kommunikation bringen

Das neue Satellitensystem soll eine Vielzahl staatlicher Anwendungen unterstützen, vor allem in den Bereichen Überwachung (zum Beispiel Grenzüberwachung), Krisenmanagement (zum Beispiel humanitäre Hilfe) und Anbindung und Schutz wichtiger Infrastrukturen (zum Beispiel sichere Kommunikation für EU-Botschaften).

Mit der auf neuartigen Technologien gestützten Satellitenkonstellation – darunter die Quantentechnologie – könnte die EU langfristig zuverlässige, sichere und kostengünstige Kommunikationsdienste in globalem Maßstab gewährleisten. Dies geht aus einer Mitteilung vom 17. November hervor.

Zudem würde die weitere Entwicklung von Hochgeschwindigkeit-Netzen ermöglicht, um dadurch Funklöcher in der gesamten EU zu beseitigen.

Zurückhaltung bei Fachleuten

Fachleute reagieren angesichts der jetzigen technischen Möglichkeiten zurückhaltend, schreibt die NZZ. Informatikprofessor Adrian Perrig (ETH Zürich) forscht an Internetprojekten. Er begrüße die Pläne der EU zwar grundsätzlich, ist sich aber nicht sicher, ob das Projekt von Nutzen sein werde. Dies werde erst die Ausgestaltung der Details zeigen.

Dass dies nicht einfach werden dürfte, habe Starlink – das Satellitennetzwerk des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX – vorgemacht, so die NZZ weiter.  Iris² kopiere größtenteils die Mission von Starlink, welches ebenfalls dazu verwendet werden soll, entlegene Weltregionen mit sicherem Internet zu verbinden. Bisher sei dies aber nur unvollständig und dank eines technischen Tricks gelungen.

Auch China erwägt im Rahmen seines 14. Fünfjahresplans eine Konstellation mit bis zu 13.000 Satelliten zu entwickeln und einzusetzen, wie aus Dokumenten der EU-Kommission zu entnehmen ist. (il)



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