EU-Parlamentspräsident nach Italien-Besuch für 14 Tage in Quarantäne
EU-Parlamentspräsident David Sassoli geht nach einem Italien-Besuch für zwei Wochen in Quarantäne, um eine mögliche Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Wie Sassoli am Dienstag mitteilte, war er über das Wochenende in seiner Heimat, wo die Regierung inzwischen das Schutzgebiet wegen der Erkrankung auf das gesamte Land ausgeweitet hat. „Als Vorsichtsmaßnahme“ werde er deshalb seine Funktion als Parlamentspräsident für 14 Tage „von meinem Zuhause in Brüssel“ aus ausüben.
Sassoli war bis Sonntag in Rom gewesen. Der 63-Jährige zeige keinerlei Symptome und sei nicht in dem bis dahin als „rote Zone“ bezeichneten Kerngebiet der Virusausbreitung im Norden Italiens gewesen, hieß es aus seinem Umfeld. Nach der Ausweitung der italienischen Maßnahmen auf das gesamte Staatsgebiet wolle er mit der Selbstisolation nun „mit gutem Beispiel vorangehen“.
„Kein Virus kann die Demokratie blockieren“
Der Parlamentspräsident ist der bisher ranghöchste EU-Vertreter, der sich in Quarantäne begeben hat. Vergangene Woche musste die kroatische EU-Botschafterin diesen Schritt machen. Sie kam in Kontakt mit einem infizierten Mitarbeiter des Rates der Mitgliedstaaten.
Die Leitung der Sitzung der EU-Botschafter wird diese Woche durch den deutschen EU-Botschafter geleitet, weil Deutschland nach Kroatien als Nächstes die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt.
Sassoli hatte die für diese Woche im französischen Straßburg geplante Plenarsitzung des EU-Parlaments wegen des Virus nach Brüssel verlegt und auf einen Tag verkürzt. „Covid-19 verpflichtet jeden zu Verantwortung und Vorsicht“, erklärte er nun. „Es ist ein heikler Moment für uns alle.“ Das Parlament müsse aber arbeitsfähig bleiben. „Kein Virus kann die Demokratie blockieren.“ (afp)
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