EU-Parlament bleibt wegen Coronavirus in Brüssel – Straßburger Plenarwoche abgesagt
Das EU-Parlament wird wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus nächste Woche in Brüssel statt in Straßburg tagen. Er habe die Entscheidung aufgrund einer Neubewertung der Lage in Frankreich durch den medizinischen Dienst des Parlaments getroffen, schrieb Parlamentspräsident David Sassoli in einem Schreiben an die Abgeordneten, das der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag.
Die EU-Parlamentarier tagen die meiste Zeit in Brüssel, reisen für die Plenarsitzungen aber regelmäßig ins rund 450 Kilometer entfernte Straßburg. Dafür machen sich durchschnittlich 2500 Europaabgeordnete, Assistenten, Dolmetscher, Bedienstete sowie Lobby- und Medienvertreter auf den Weg ins französische Elsass.
Zu hohe Gesundheitsrisiken
Diese Reise würde nun „bedeutend höhere Gesundheitsrisiken sowohl für die Abgeordneten und Angestellten als auch für die dortige Bevölkerung bedeuten“, schrieb Sassoli. Wenige Stunden zuvor hatte es noch aus dem Parlament geheißen, die französischen Behörden sähen „keinen Anlass, die Plenarwoche abzusagen“.
Mit mehr als 400 Fällen verzeichnet Frankreich nach Italien die meisten Ansteckungen mit dem Erreger der Lungenkrankheit Covid-19 in Europa. Sieben Menschen starben. Auch in Brüssel gibt es Ansteckungsfälle, mindestens zwei Mitarbeiter anderer EU-Institutionen sind dort infiziert. Auch ein Angestellter der Nato, die in Belgien ihr Hauptquartier hat, ist erkrankt, wie das Militärbündnis am Donnerstag mitteilte.
Letzte Absage für Straßburg vor 12 Jahren
Nach Angaben eines Parlamentssprechers war die Parlamentswoche in Straßburg zuletzt im Jahr 2008 abgesagt worden, nachdem im dortigen Parlamentsgebäude eine Decke eingestürzt war. Während der Renovierungsarbeiten fanden zwei Straßburg-Termine damals ausnahmsweise in Brüssel statt.(afp/al)
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