Ostseefischer dürfen 2025 weiter Hering fangen – zulässige Dorschfangmenge reduziert

Die deutsche Ostseefischerei liegt am Boden, entgeht aber einem Schlag: 2025 bleibt eine wichtige Ausnahme bestehen. Insgesamt soll aber weniger Dorsch in den Netzen landen.
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Ein Fischerkutter im Hafen von Kühlungsborn an der deutschen Ostsee.Foto: Heiko119/iStock
Epoch Times22. Oktober 2024

Der Rat der EU-Fischereiminister hat am Dienstag in Luxemburg die Fangquoten für die Fischbestände in der Ostsee für das Jahr 2025 beschlossen. Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium mitteilte, muss die gezielte Fischerei auf die für Deutschland wichtigen Bestände Dorsch und Hering auch im kommenden Jahr in der westlichen Ostsee grundsätzlich geschlossen bleiben.

Positiv hervorzuheben sei aber, dass sich in diesem Jahr die ersten Anzeichen einer Bestandserholung beim westlichen Hering weiter verstärkten. Deutschland habe sich „nach schwierigen Verhandlungen“ erfolgreich dafür einsetzen können, dass die kleine Küstenfischerei beim westlichen Hering mit passiven Fanggeräten, wie Stellnetzen und Reusen, weiterhin in begrenztem Umfang möglich bleibe, so das Ministerium. Eine Mehrheit der EU-Staaten ist dafür, eine entsprechende Ausnahme zu verlängern, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium bestätigte.

Deutschlands Fischereiminister Cem Özdemir (Grüne) hatte sich zuvor dafür stark gemacht, dass die Ausnahmen bestehen bleiben, die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, sie abzuschaffen. „Wichtig ist mir zu betonen, dass diese Ausnahme für die kleine Küstenfischerei des westlichen Herings keine negativen Auswirkungen für die Bestandserholung hat“, so Özdemir.

Absenkung der zulässigen Dorschbeifänge

Der Zustand der Dorschbestände bleibe jedoch kritisch, eine Erholung sei weiterhin nicht in Sicht. Daher habe der Rat die Schließung der gezielten Fischerei sowie der Freizeitfischerei fortgesetzt und eine Absenkung der zulässigen Dorschbeifänge beschlossen. Die Fortführung der Freizeitfischerei auf Lachs im bisherigen Umfang wurde derweil gebilligt.

Bei Sprotte sinkt die Fangmenge um rund 30 Prozent, für Scholle beschloss der Rat unter Berücksichtigung unvermeidbarer Dorsch-Beifänge eine Fangmenge auf der Höhe des Vorjahres. Für die beiden Dorschbestände wird die Beifangmenge abgesenkt – bei östlichem Dorsch um rund 28 Prozent und bei westlichem Dorsch um rund 22 Prozent.

„Um die Talsohle zu überwinden, müssen sich die Dorsch- und Heringsbestände in der Ostsee erholen“, sagte Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne). Der Quotenbeschluss sei deshalb entscheidend, um den Druck von den Fischbeständen zu nehmen. „Die Ostseefischerei wird langfristig nur dann eine Zukunft haben, wenn wir das Ökosystem und die Fischbestände wieder in einen gesunden Zustand bringen.“

Einmal im Jahr entscheiden die EU-Staaten, wie viel Fisch aus der Ostsee gezogen werden darf. Als Grundlage dient ein Vorschlag der EU-Kommission, der unter Beachtung einer wissenschaftlichen Empfehlung des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES) erstellt wurde. (dts/dpa/red)



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