EU lässt neuen mRNA-Impfstoff zu
Die EU-Kommission hat einen neuen Impfstoff gegen das Atemwegsvirus RSV zugelassen. Der Impfstoff mResvia des Herstellers Moderna kann damit zur Immunisierung von Erwachsenen über 60 Jahren eingesetzt werden, wie die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mitteilte.
RSV ist ein weltweit verbreiteter Erreger, der normalerweise nur milde Symptome auslöst. Er kann aber insbesondere bei Älteren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sowie bei Neugeborenen und Säuglingen schwere Atemwegserkrankungen verursachen.
Den Angaben zufolge ist mResvia das erste sogenannte mRNA-Vakzin gegen RSV, das für Europa zugelassen wird. Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärte, dies zeige die Bedeutung von Innovationen zum Schutz der Bürger. Die europäische Arzneimittelagentur EMA hatte die Zulassung bereits Ende Juni empfohlen.
Erbinformation des Virus wird verimpft
Bei mRNA-Impfstoffen werden keine Krankheitserreger oder deren Bestandteile benötigt wie bei herkömmlichen Impfstoffen. Vielmehr werden einigen Körperzellen Teile der Erbinformation des Virus mitgegeben – geliefert wird also der Bauplan für einzelne Virusproteine. Dieser aktiviert das Immunsystem, sodass eine Schutzwirkung erfolgt.
Andere Beispiele für mRNA-Impfstoffe sind Comirnaty von BioNTech/Pfizer und Spikevax von Moderna, die gegen COVID-19 eingesetzt wurden.
Nach Angaben des in Deutschland für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts sind bisher zwei weitere RSV-Impfstoffe für Menschen ab 60 zugelassen sowie eine Antikörper-Prophylaxe für Säuglinge. (afp/red)
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