EU-Kommission verklagt Ungarn wegen NGO-Gesetzes

Die EU-Kommission hat Ungarn im Streit um aus dem Ausland finanzierte Nichtregierungsorganisationen vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. Nach Auffassung der Kommission verstößt Ungarn gegen die Rechte auf Vereinigungsfreiheit.
Titelbild
Ein Student - der von George Soros gegründeten Universität in Budapest - hält eine Broschüre.Foto: ATTILA KISBENEDEK/AFP/Getty Images
Epoch Times7. Dezember 2017

Die EU-Kommission hat Ungarn im Streit um aus dem Ausland finanzierte Nichtregierungsorganisationen (NGOs) vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt.

Die Behörde wirft Budapest einen Verstoß gegen EU-Bestimmungen zum freien Kapitalverkehr vor, wie sie am Donnerstag mitteilte. Nach Auffassung der Kommission verstößt Ungarn auch gegen die Rechte auf Vereinigungsfreiheit, auf Schutz der Privatsphäre und auf den Schutz personenbezogener Daten.

Ungarn hatte das umstrittene NGO-Gesetz im Juni verabschiedet. Demnach müssen sich Organisationen, die jährlich mehr als 24.000 Euro an Geldern aus dem Ausland erhalten, registrieren lassen.

Siehe: Für Soros und Fremdkapital! – Brüssel kämpft den Weg frei

Sie sind dann verpflichtet, in sämtlichen Veröffentlichungen anzugeben, dass sie „vom Ausland unterstützte Organisationen“ sind. Zudem müssen sie dem Staat ihre Finanzquellen offenlegen. Bei Nichterfüllung drohen Geldbußen und die Schließung.

Einige Bestimmungen des NGO-Gesetzes könnten eine „unverhältnismäßig starke Einschränkung von Auslandsspenden für zivilgesellschaftliche Organisationen“ bewirken, erklärte die Kommission zu ihrer Klage. Denn es würden den Empfängern „eine Reihe von Formalitäten und ein gewisser Verwaltungsaufwand aufgebürdet“. Zudem könnten sie zu einer „Stigmatisierung der Empfänger und der Spender“ führen. Dies könne ausländische Geldgeber von Spenden in Zukunft abhalten.

Siehe: Ungarn will politische Einflussnahme von George Soros stoppen – EU setzt ungarische Regierung massiv unter Druck

Die Kommission hatte wegen des Gesetzes Mitte Juli ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Sie hatte dabei darauf verwiesen, dass die Kapitalfreiheit auch mit Blick auf Spenden gilt.

Im April hatte Brüssel auch ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn wegen des neuen Hochschulgesetzes eingeleitet, das sich ebenfalls gegen mögliche Einflussnahme aus dem Ausland richtet. Es könnte das Aus für die vom US-Milliardär George Soros gegründete Central European University (CEU) in Budapest bedeuten. (afp)

Siehe auch: 

USA: Sponsoren der Anti-Trump-Proteste enthüllt – Soros und Co unterstützen mit rund 15 Millionen Dollar

Finanzierte Soros die katalanische Unabhängigkeitsbewegung? – Ein berechtigter Verdacht

Anti-Soros-Plakate in Ungarn: „99 Prozent lehnen illegale Einwanderung ab“ – Kampagne kurzfristig eingstellt



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion