EU-Innenkommissar kritisiert: Unternehmen in China bieten Flüchtlingsboote für Schleuser an
In der Debatte um Bootsflüchtlinge im Mittelmeer ist China in die Kritik geraten.
EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos sagte der Zeitung „Die Welt“ (Donnerstagsausgabe), „dass eine gewisse Zahl von Schlauchbooten, die von den Schleusern benutzt werden, von Unternehmen hergestellt werden, die in China aktiv sind.“
Nach Informationen der Zeitung werden die Boote dort auf Online-Plattformen wie „Alibaba“ als „hochqualitative Flüchtlingsboote“ angeboten.
„Alibaba“ dementiert diese Angaben:
Seit längerer Zeit hat Alibaba nicht nur Händler auf seinen Plattformen gesperrt, die solche Boote angeboten haben, sondern auch die Suchbegriffe gesperrt.“
Avramopoulos forderte Einsatz von China
Avramopoulos forderte mehr Einsatz von China im Kampf gegen den „Menschenschmuggel im Mittelmeer“. Die zuständigen EU-Behörden würden bereits daran arbeiten, ein „besseres Bild über die Handelsströme dieser Schlauchboote“ zu erhalten, sagte der EU-Kommissar.
Annemarie Loof von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen nannte es „unverantwortlich, dass diese aufblasbaren Gummiboote derzeit als Qualitäts-Flüchtlingsboote beworben werden“. Allerdings sei der Verkauf dieser Boote nur das Symptom eines größeren Problems. „Es besteht darin, dass es keine sicheren und legalen Kanäle für Menschen gibt, die ein sichereres und besseres Leben suchen“, sagte Loof der „Welt“.
Export von Schlauchbooten nach Libyen beschränkt
Um den Schlepperbanden das Geschäft zu erschweren, hatten sich die EU-Außenminister im Juli darauf geeinigt, den Export von Schlauchbooten und Außenbordmotoren nach Libyen zu beschränken.
Das instabile Libyen ist Haupttransitland für Flüchtlinge, die meist mithilfe von Schleppern versuchen, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Nach UN-Angaben starben bei dem Versuch der Überfahrt seit Jahresbeginn bereits mehr als 2300 Menschen. (afp)
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