EU-Flüchtlingskommissar: „Menschenhändler sind unsere größten Gegner“ und – NGOs sollen sich an Kodex halten
EU-Flüchtlingskommissar Dimitris Avramopoulos hat eine bessere Koordinierung der Seenotrettung im Mittelmeer angemahnt.
„Menschenhändler sind unsere größten Gegner“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben). Er mahnte eine „absolute Kompromisslosigkeit“ im Umgang mit Menschenhändlern und Schleppern im Mittelmeer an. Schleuser zu bekämpfen und ihre Aktivitäten zu unterbinden, sei heute mehr denn je oberste Priorität, sagte Avramopoulos.
Die Operation „Sophia“, die speziell dafür eingesetzt wurde, habe bereits zur Verhaftung von rund 110 mutmaßlichen Schleusern und Menschenhändlern beigetragen und mehr als 470 Boote aus dem Verkehr gezogen.
Hilfsorganisationen sollen sich an Verhaltenskodex halten
Zudem sagte er, alle Hilfsorganisationen sollten sich an den Verhaltenskodex halten, der von Italien vorgestellt worden sei.
Für alle Beteiligten müssten ganz klare Regeln gelten. „Je breiter die geeinte Front, desto leichter wird es sein, die Schleppernetzwerke zu zerschlagen“, sagte Avramopoulos.
Zugleich nahm der EU-Kommissar private Seenotretter gegen den Vorwurf in Schutz, sie erleichterten den Schleppern das Geschäft. „Die Mehrheit der Nichtregierungsorganisationen hilft uns bei unseren Bemühungen, Leben zu retten“, sagte Avramopoulos.
Kritik an einzelnen Hilfsorganisationen hatte unter anderem Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) geäußert. Es gebe nach italienischen Informationen auch Schiffe, „die in libysche Gewässer fahren und vor dem Strand einen Scheinwerfer einschalten, um den Rettungsschiffen der Schlepper schon mal ein Ziel vorzugeben“, sagte er den Funke-Zeitungen. (dts)
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