EU-Außenminister zu historischem Treffen in Kiew

Immer wieder fahren ausländische Politiker nach Kiew. Aber so eine große Gruppe von Ministern ist noch nie in die ukrainische Hauptstadt gekommen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Kiew.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Kiew.Foto: --/President Of Ukraine/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa
Epoch Times2. Oktober 2023

Zur Unterstützung der Ukraine sind die Außenminister der EU-Staaten an diesem Montag zu einem historischen Treffen nach Kiew gereist. Es sei das erste Mal, dass es ein solches Treffen der Vertreter aller 27 EU-Staaten außerhalb der EU gebe, teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mit.

Seit Russland im Februar 2022 in das Nachbarland einmarschiert ist, ist noch nie eine so große Gruppe ranghoher ausländischer Politiker nach Kiew gekommen. Für Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist es der zweite Besuch in der Ukraine binnen weniger Wochen. Die Reise wurde aus Sicherheitsgründen nicht vorher angekündigt.

Als ein Thema für das EU-Treffen nannte Borrell seinen Vorschlag, der Ukraine längerfristige Finanzierungszusagen für Militärhilfen zu machen und mit EU-Geld auch die Lieferung moderner Kampfjets und Raketen zu unterstützen. So will er von 2024 bis Ende 2027 jährlich fünf Milliarden Euro mobilisieren. Eine Entscheidung sei in Kiew aber nicht zu erwarten, sagte der Spanier am Sonntag. Es gehe bei solchen informellen Ministertreffen um politische Diskussionen.

So steht es um die EU-Beitrittsperspektive

Bei dem Treffen dürfte es auch um die EU-Beitrittsperspektive für die Ukraine gehen. Das Land ist seit Juni 2022 offiziell Beitrittskandidat. Über die Aufnahme von Verhandlungen müssen die 27 EU-Staaten allerdings noch einstimmig entscheiden. Ein positives Votum soll es dann geben, wenn die Ukraine bestimmte Voraussetzungen erfüllt hat. Dazu zählt eine stärkere Bekämpfung der Korruption.

Baerbock war zuletzt am 11. September in der Ukraine gewesen. Während aus den meisten EU-Ländern der Minister oder die Ministerin nach Kiew reiste, war aus dem wichtigen Nachbarland Polen ein Vizeaußenminister angekündigt. Das enge Verhältnis ist derzeit belastet wegen eines polnischen Importstopps für ukrainisches Getreide. Auch aus Ungarn, das als „russlandfreundlich“ gilt, wurde nur ein ranghoher Diplomat erwartet. (dpa/dl)



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