EU-Außenminister verurteilen Giftanschlag und bekunden „uneingeschränkte Solidarität“ mit britischer Regierung
Die EU-Außenminister haben den Giftanschlag auf einen russischen Ex-Spion in Großbritannien scharf verurteilt und ihre „uneingeschränkte Solidarität“ mit der britischen Regierung bekundet.
Die EU nehme zudem die britische Einschätzung „äußerst ernst, dass es höchst wahrscheinlich ist, dass die Russische Föderation verantwortlich ist“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Minister am Montag in Brüssel. Der „rücksichtslose und illegale“ Angriff habe das Leben vieler Bürger bedroht.
Die EU sei „schockiert“ über den „ersten offensiven Einsatz“ eines militärischen Nervengifts „auf europäischem Boden seit mehr als 70 Jahren“, hieß es in der Erklärung weiter. In ihr wird darauf verwiesen, dass es sich um den Giftstoff Nowitschok handele, der durch Russland entwickelt wurde.
Russland wurde aufgerufen, alle Fragen Großbritanniens und der internationalen Gemeinschaft zu dem Fall zu beantworten.
Moskau verlangt Zugang zu Nervengift-Proben – Britischen Regierung lehnt Anfrage ab
Russland bestreitet die Vorwürfe: „Es gab weder in der Sowjetunion noch in Russland Programme zur Entwicklung chemischer Kampfstoffe mit dem Namen Nowitschok“, sagte der russische Vize-Außenminister Sergej Riabkow am Donnerstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax.
Außerdem verlangte Russland von der britischen Regierung Zugang zu den Nervengift-Proben. Moskau habe über eine „offizielle Note Zugang zu dieser Substanz“ und zu weiteren Ermittlungsergebnissen gefordert, meinte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag. Die Anfrage sei aber abgelehnt worden.
Lawrow bekräftigte, sein Land sei beim Nervengift-Anschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal „unschuldig“. „Russland ist bereit, gemäß der Chemiewaffenkonvention zu kooperieren“ – wenn Großbritannien dies ebenfalls tue, sagte der Außenminister.
EU-Außenminister: Der Einsatz chemischer Waffen ist inakzeptabel
Doch zurück zu der Erklärung der EU-Außenminister: „Der Einsatz chemischer Waffen“ sei „unter jeglichen Umständen vollständig inakzeptabel“ und stelle „eine Sicherheitsgefährdung für uns alle dar“, hieß es weiter.
Die Minister begrüßten, dass die britische Regierung bei den Ermittlungen mit den Experten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) zusammenarbeitet.
Der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter waren am 4. März in der südenglischen Stadt Salisbury vergiftet worden, sie schweben weiterhin in Lebensgefahr. (afp/as)
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