EU-Anti-Betrugsbehörde ermittelt gegen von der Leyens polnischen Kommissionskandidaten
Der künftigen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen droht nach einem Bericht des „Spiegel“ Ärger wegen eines möglichen Kommissars. Gegen den Polen Janusz Wojciechowski, der als Landwirtschaftskommissar im Gespräch ist, ermittele die EU-Anti-Betrugsbehörde Olaf wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei der Erstattung von Reisekosten, wie das Magazin am Freitag berichtete. Dies bestätigte demnach eine Olaf-Sprecherin.
Die Vorwürfe beziehen sich den Angaben zufolge auf Wojciechowskis Abrechnungen in seiner Zeit als Europaabgeordneter von 2004 bis 2014. Nach Angaben aus dem Parlament handele es sich um Summen „im fünfstelligen Bereich“.
Wojciechowski ist derzeit Mitglied des Europäischen Rechnungshofs in Luxemburg. Gegenüber dem „Spiegel“ räumt der Pole ein, er habe für den Zeitraum 2009 bis 2011 „auf eigene Initiative“ 11.250 Euro für „nicht ausreichend dokumentierte“ Reisekosten erstattet. Die Olaf-Ermittlungen beziehen sich laut „Spiegel“ jedoch auf weitere Vorgänge.
Die EU-Kommission sowie von der Leyens Übergangsteam wollen sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht äußern. Offen ist dem Magazin zufolge, ob ein Abschlussbericht von Olaf vorliegt, bevor die künftigen Kommissare Ende September im EU-Parlament angehört werden, und ob Wojciechowski weiteres Geld erstatten muss. Von der Leyen will am Dienstag die Mitglieder ihrer neuen EU-Kommission bekannt geben. (afp/sua)
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