Erster Testflug gescheitert: Starship-Rakete von SpaceX explodiert nach drei Minuten (+Video)
Die unbemannte Starship-Rakete von Elon Musks Firma „SpaceX“ hob am Donnerstag zunächst planmäßig ab, explodierte dann jedoch nach etwas über drei Minuten Flugzeit. Sie stellte die bis dahin weltweit größte und leistungsstärkste je gebaute Rakete dar.
Startpunkt war der SpaceX-Weltraumbahnhof Starbase in Boca Chica im US-Bundesstaat Texas. Die Explosion der Rakete fand über dem Golf von Mexiko bei Texas statt.
Und zwar zu dem Zeitpunkt, wo sich die erste Antriebsstufe namens Super Heavy von der Starship-Raumfähre hätte lösen sollen.
„Werden auf nächsten Flugtest hinarbeiten“
„Als ob der Flugtest nicht schon aufregend genug wäre, kam es bei der Starship-Rakete zu einem schnellen, ungeplanten Auseinanderbrechen vor der Stufentrennung“, schrieb das private Raumfahrtunternehmen auf Twitter. „Die Teams werden weiterhin Daten auswerten und auf unseren nächsten Flugtest hinarbeiten.“
Das Unternehmen schrieb, dass es durch den fehlgeschlagenen Test aus seinen Fehlern „lernen“ werde. „Der heutige Test wird uns helfen, die Zuverlässigkeit von Starship zu verbessern, da SpaceX danach strebt, das Leben auf mehreren Planeten zu ermöglichen“, hieß es.
„Herzlichen Glückwunsch an das gesamte SpaceX-Team zu einem aufregenden ersten integrierten Flugtest von Starship!“, schrieb SpaceX.
122 Meter-Rakete sollte 150 Kilometer hoch fliegen
Musks Firma wollte die rund 122 Meter hohe Rakete vom südlichen Teil von Texas nahe der mexikanischen Grenze auf eine Reise um die Welt schicken.
Dazu sollte sie eigentlich zunächst auf eine Höhe von mehr als 150 Kilometern fliegen, fast die ganze Erde umrunden und dann sollten sowohl Trägerrakete als auch das Raumfahrzeug in den Ozean stürzen.
— Elon Musk (@elonmusk) April 20, 2023
Musk schrieb kurz nach dem mehr als dreiminütigen Testflug auf Twitter, dass das Unternehmen „viel gelernt“ habe und kündigte an, dass es seinen „nächsten Teststart in ein paar Monaten“ durchführen werde.
Congrats @SpaceX team on an exciting test launch of Starship!
Learned a lot for next test launch in a few months. pic.twitter.com/gswdFut1dK
— Elon Musk (@elonmusk) April 20, 2023
„Eine Panne gehört zu unserem Geschäft“
Zahlreiche Zuschauer verfolgten den Start von South Padre Island aus, das nur wenige Kilometer vom Startplatz Boca Chica Beach entfernt liegt. Der erste Versuch von SpaceX, die Starship-Rakete zu starten, war am Montag wegen eines technischen Problems abgebrochen worden.
„Eine Panne gehört zu unserem Geschäft und ist eine ziemlich wahrscheinliche Möglichkeit, die eintreten kann“, sagte ein Beamter der Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten (FFA) vor dem Start am Donnerstag gegenüber Reportern. „Wir erleben dies recht häufig bei den ersten Starts von neuen und noch nicht erprobten Raumfahrzeugen, und zwar in einer Größenordnung von elf Prozent.“ Ein Missgeschick sei hier also nicht besonders ungewöhnlich, so der FFA-Mitarbeiter.
SpaceX will mit der Starship-Rakete Menschen und Fracht zum Mond bringen, um beides von da aus schließlich weiter zum Mars zu befördern. Die NASA hat eine Starship-Rakete bereits für ihr nächstes Mondlandungsteam reserviert.
Der Flug soll Ende 2025 im Rahmen der Mission Artemis 3 stattfinden. Erstmals seit mehr als 50 Jahren sollen so wieder Menschen zum Mond fliegen. Zudem buchen reiche Touristen bereits jetzt ihre Mondumrundungen bei SpaceX.
Der heutige Versuch war bereits der zweite Startversuch. Der erste Start vom Montag wurde wegen eines eingefrorenen Booster-Ventils abgebrochen.
Das insgesamt 120 Meter hohe Starship-Raketensystem besteht aus einer 70 Meter hohen ersten Antriebsstufe namens Super Heavy und einer 50 Meter langen Raumfähre mit zusätzlichen Antrieben.
Sowohl die untere Stufe der Super Heavy als auch die obere Stufe der Starship-Rakete sind als wiederverwendbare Komponenten konzipiert. Sie sollen über sanfte Landungen zur Erde zurückkehren können. Diese Flugmanöver sind nach Dutzenden Missionen der kleineren Falcon 9-Rakete von SpaceX zur Routine geworden.
Mit Material von AFP und Reuters.
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