Erstaunliche Kehrtwende von Zuckerberg: Zensurvorwürfe gegen Biden-Regierung beim Impfprogramm

Mark Zuckerberg hat eine überraschende Wende in der Unternehmensstrategie von Meta angekündigt: Weniger Moderation, einfachere Regeln und das Ende der Faktenchecker auf Facebook und Instagram. Während er die Biden-Regierung für Druck zur Zensur kritisiert, zeigt sich Zuckerberg optimistisch über Donald Trumps Rückkehr und dessen Unterstützung der Technologiebranche.
Mark Zuckerberg will sparen.
Meta-Chef Mark Zuckerberg bemüht sich seit Monaten um eine Annährung an den zukünftigen US-Präsidenten Trump.Foto: Brendan Smialowski/AFP via Getty Image
Von 11. Januar 2025

Es war eine überraschende Kehrtwende, die Meta-Chef Mark Zuckerberg am Dienstag verkündete. Zukünftig soll ein großer Teil der Inhaltemoderation auf Plattformen wie Instagram und Facebook der Vergangenheit angehören.

Diese Pläne stellte Zuckerberg in einer Videobotschaft auf Instagram vor. Der Meta-Chef kündigte „einfachere Regeln“ und „weniger Restriktionen“ auf seinen Plattformen an. Ziel sei es, die Meta-Plattformen „zu ihren Wurzeln“ zu führen, so Zuckerberg weiter.

 

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Insbesondere die „Faktenchecker“ sollen zukünftig nicht mehr existieren. Diese habe man eingeführt, weil „die Altmedien“ nach dem Trump-Sieg 2016 immer wieder berichtet hätten, die Demokratie sei durch Desinformationen in sozialen Medien gefährdet. Die Faktenchecker-Teams, so Zuckerberg, seien politisch zu voreingenommen gewesen und hätten „mehr Vertrauen zerstört als gewonnen“.
In Zukunft wolle man statt professionellen Faktenchecks das System der Community-Notes einführen, das bereits auf der Plattform X von Elon Musk Anwendung findet. Dort entscheiden Nutzerinnen und Nutzer durch eine Art Abstimmungsmechanismen untereinander, ob ein Post mit einem ergänzenden Hinweis versehen wird oder nicht. Dafür werden die Community-Faktenchecker in unterschiedliche politische Lager eingeteilt. Um eine Ausgewogenheit herzustellen.

Ende der firmeneigenen Diversitätsprogramme

Wenige Tage nach der Ankündigung zum Ende seines Faktencheck-Programms hat der Digitalkonzern Meta auch die Beendigung seiner firmeninternen Diversitätsprogramme bekannt gegeben. Die sogenannten DEI-Programme würden „vor dem Hintergrund einer sich verändernden rechtlichen und politischen Landschaft“ eingestellt, hieß es in einer am Freitag verschickten internen Mitteilung des Meta-Konzerns.

Die bisher in der Rolle der Chief Diversity Officer beschäftigte Managerin Maxine Williams werde eine neue Rolle übernehmen, die auf „Barrierefreiheit und Engagement“ sei, hieß es weiter. Zudem werde auch ein Programm beendet, nach dem bei der Auswahl von Lieferanten Unternehmen bevorzugt wurden, die Diversitätskriterien beachteten.

„Wir sind für alle da“, hieß es in der Mitteilung weiter. Meta werde weiterhin Kandidaten mit unterschiedlichem Hintergrund einstellen.

Konservative Politiker in den USA kritisieren solche Programme schon seit geraumer Zeit und argumentieren unter anderem, diese würden Spaltungen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen nicht überwinden, sondern verstärken.

Nach Donald Trumps Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl hatten bereits mehrere US-Konzerne, darunter der Supermarktriese Walmart, Autobauer Ford und Whisky-Produzent Jack Daniel’s, den Rückbau von Diversitätsprogrammen angekündigt.

„Er will einfach nur, dass Amerika gewinnt“

In einem dreistündigen Interview mit dem US-Starpodcaster Joe Rogan in seiner Sendung „The Joe Rogan Experience“ vom Freitag äußerte sich Meta-Chef Zuckerberg zum designierten Präsidenten Donald Trump und zum bis zum 20. Januar amtierenden Präsidenten Joe Biden.

 

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Mark Zuckerberg sagte Joe Rogan, dass Donald Trump amerikanischen Unternehmen helfen werde. Insbesondere Technologieunternehmen seien ein „Lichtblick“ in der Wirtschaft. „Ich denke, es ist ein strategischer Vorteil für die Vereinigten Staaten, dass wir viele der weltweit stärksten Unternehmen haben, und ich denke, es sollte Teil der zukünftigen US-Strategie sein, dies zu verteidigen“, so Zuckerberg. „Und das ist eines der Dinge, bei denen ich bei Präsident Trump optimistisch bin. Ich denke, er will einfach nur, dass Amerika gewinnt.“

Zuckerberg sagte weiter, die Regierung solle die amerikanische Technologiebranche im Ausland verteidigen, um sicherzustellen, dass sie stark bleibe. Er sei „optimistisch“, dass Trump dies tun werde.

Die erstaunliche Kehrtwende des Meta-Chefs

Dass Mark Zuckerberg sich in der Weise über Donald Trump äußert, war nicht immer so. Nach dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 war die Beziehung des Meta-CEO zu Trump auf dem Tiefpunkt. Der Meta-Konzern sperrte Trump damals auf seinen Plattformen.

Nachdem 2021 Nigeria kurzzeitig die Plattform, die damals nicht dem Milliardär Elon Musk gehörte, verboten hatte, äußerte sich Trump dazu. „Mehr Länder sollten Twitter und Facebook verbieten, weil sie keine freie und offene Rede zulassen — alle Stimmen sollten gehört werden“, sagte Trump damals in einer Erklärung.

„Vielleicht hätte ich das tun sollen, als ich noch Präsident war“, fügte er hinzu. „Aber Zuckerberg rief mich ständig an und kam zum Abendessen ins Weiße Haus, um mir zu sagen, wie großartig ich sei.“

Im vergangenen Jahr hob Meta dann kurz vor der Nominierung Trumps als republikanischer Präsidentschaftskandidat die letzten Beschränkungen der Trump-Konten auf, nachdem diese 2023 wieder freigeschaltet wurden. Meta begründete diesen Schritt damals mit der Chancengleichheit aller Kandidaten auf ihren Plattformen.

Im November lud Trump den Meta-Chef Zuckerberg dann zum Abendessen in seine Residenz Mar-a-Lago in Florida ein. Zuckerberg „hat deutlich gemacht, dass er die nationale Erneuerung Amerikas unter der Leitung von Präsident Trump unterstützen will“, sagte Stephen Miller, der künftig Trumps stellvertretender Stabschef werden soll, im Nachgang in einem Interview mit dem Sender „Fox News“ zu diesem Treffen.

Im Dezember wurde dann bekannt, dass Meta eine Million Dollar an den Trump-Fund für dessen Amtseinführung gespendet hatte. Weiter kündigten Medien am Montag an, dass mit dem Chef des Kampfsportverbands UFC, Dana White, ein Vertrauter Trumps in den Verwaltungsrat von Meta berufen wurde. Kurz vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten bemüht sich Mark Zuckerberg nun um ein gutes Verhältnis zur Trump-Administration.

„Am extremsten“ bei Zensur vorgegangen

Hart ging der Meta-Chef dann aber mit dem noch amtierenden US-Präsidenten Joe Biden und seiner Regierungsmannschaft ins Gericht, als er auf den Faktencheck in seinem Konzern zu sprechen kam. Zuckerberg behauptete im Podcast, die Biden-Regierung sei „am extremsten“ bei der Zensur bestimmter Posts vorgegangen, „als sie versuchte, das Impfprogramm einzuführen“.

„Während sie versuchten, dieses Programm voranzutreiben, versuchten sie gleichzeitig, jeden zu zensieren, der grundsätzlich dagegen argumentierte. Und sie setzten uns extrem unter Druck, Dinge zu entfernen, die wirklich wahr waren“, sagte Zuckerberg zu Rogan.

Zuckerberg sagte weiter, die Biden-Regierung habe „uns im Grunde unter Druck gesetzt und gesagt, dass alles, was darauf hindeutet, dass Impfstoffe Nebenwirkungen haben könnten, grundsätzlich entfernt werden müsse. Und ich dachte nur: Das werden wir nicht tun. Das werden wir ganz klar nicht tun.“

Weiter sagte der Meta-Chef, dass bestimmte Ereignisse der „letzten zehn Jahre“ – Trumps erster Wahlsieg, der Brexit und COVID – zu „massivem institutionellem Druck geführt hätten, mit der Zensur von Inhalten aus ideologischen Gründen zu beginnen“.

Zuckerberg habe „Verständnis“ dafür gehabt, „zu Beginn von COVID“ falsche Informationen von Facebook fernzuhalten, aber die Dinge hätten sich dann schnell geändert. Zuckerberg nennt in dem Podcast dann ein konkretes Beispiel, wie damals Druck auf den Meta-Konzern ausgeübt wurde.

Biden-Vertreter „schrieen“ und „fluchten“

„Sie wollten, dass wir dieses Meme entfernen, auf dem Leonardo DiCaprio im Fernsehen davon spricht, dass man in zehn Jahren oder so eine Anzeige sehen wird, in der steht, dass man Anspruch auf eine Entschädigung hat, wenn man sich gegen COVID impfen lässt – eine Art Meme im Stil einer Sammelklage“, sagte Zuckerberg.

Regierungsvertreter hätten daraufhin von Meta erwartet, dass dieser Meme entfernt werde. Die Antwort des Konzerns sei eindeutig gewesen. „Wir sagten: Nein, wir werden keinen Humor und keine Satire entfernen. Wir werden keine Dinge entfernen, die wahr sind“, zitiert Zuckerberg die Antwort von Meta an die Biden-Regierung.

Danach habe sich Zuckerberg den Zorn der Regierung zugezogen. „Biden hat irgendwann eine Erklärung abgegeben“, fuhr Zuckerberg fort, „in der er einfach sagte: Diese Typen [Meta, Anm. d. Red.] bringen Leute um. Und ich weiß nicht – dann haben all diese verschiedenen Behörden und Regierungszweige einfach angefangen, gegen unser Unternehmen zu ermitteln und es anzugreifen. Es war brutal.“ Zuckerberg sagt weiter, er habe die Gespräche, in denen Bidens Vertreter „schrieen“ und „fluchten“, nicht aufgezeichnet, aber es gebe E-Mails.



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