Erst woke, dann Impfung: US-Militärfamilien wollen ihre Kinder nicht mehr zum Militär schicken
Immer mehr Militärangehörige raten ihren eigenen Kindern davon ab, eine militärische Laufbahn einzuschlagen. Für einige amerikanische Familien bedeutet dies das Ende einer langen Familientradition. Und die Entscheidung fiel ihnen nicht leicht, verrieten mehr als Dutzend Betroffene gegenüber Epoch Times.
Chris Collins diente fast zwölf Jahre lang in der Küstenwache, bevor er 2022 seiner Aussage nach „rausgeschmissen“ wurde, weil er die Corona-Impfung verweigerte. Künftig will er seinen beiden Kindern davon abraten, zum Militär zu gehen. Die Gründe? „Es hat viel mit Misstrauen und der aktuellen Kultur zu tun“, sagt er im Interview.
„Ich habe meinen Bruder davon überzeugt, zum Militär zu gehen, kurz nachdem er die High School verlassen hatte“, so Collins. „Er entschied sich für die Luftwaffe. Jetzt bedauere ich, das getan zu haben, weil es nicht gut für ihn ausgegangen ist.“
Er und sein Bruder teilen ähnliche Bedenken.
„Die Impfung war für mich eine große Sache“, so Collins weiter. „Meine Vorgesetzten – die Leute, von denen ich einst glaubte, dass sie nur mein Bestes im Sinn hatten – ignorierten einfach alle meine Bedenken.“
So stand er schließlich vor der Entscheidung, sich impfen zu lassen oder seinen Hut nehmen zu müssen, und das, obwohl er bereits mehr als zehn Jahre lang gedient hatte.
Kameradschaftsgefühl ist „nur Fassade“
Für ihn war „das Kameradschaftsgefühl“ ausschlaggebend für seinen Eintritt in die Küstenwache. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das in einem anderen Job finden würde.“
„Ich gehörte zu der Küstenwache, die wie eine Familie füreinander da war“, so der Ex-Bundesangestellte. „Aber als ich unbequem wurde, weil ich eine religiöse Ausnahmegenehmigung für die Impfung beantragte, merkte ich sehr schnell, worum es den Höhergestellten in der Küstenwache ging.“
Die ganze familiäre Atmosphäre war nur eine Fassade.“
Collins gibt zwar seinen unmittelbaren Vorgesetzten nicht die Schuld für seine Entlassung, wendet aber ein: „Sie haben sich nicht gegen die Impfpflicht gewehrt.“
Stattdessen hätten sie sich dem Willen ihrer Vorgesetzten gebeugt und nichts dagegen unternommen, obwohl sie zugaben, „dass es falsch war, als sie meine Entlassungspapiere unterschrieben“.
DEI schafft „wirklich toxisches Umfeld“
Schon vor der Corona-Impfpflicht hatte Collins Bedenken über die zunehmend politische Ausrichtung der Küstenwache. In den letzten Jahren hätten die Probleme innerhalb der Küstenwache zugenommen, erklärt er. Die Einführung der Agenda für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration (DEI) habe ein „wirklich toxisches Umfeld“ geschaffen, insbesondere für diejenigen, die nicht daran glaubten.
„Wenn man so etwas wie DEI vorantreibt und die Leute zwingt, einen experimentellen Impfstoff zu nehmen, zeigt das mir, dass der Führung das Militär egal ist und ihnen alles recht ist, um ihre eigene Karriere voranzutreiben.“
„Wenn man in einer Führungsposition ist und sieht, dass es den eigenen Leuten schlecht geht, und das nicht anspricht, wozu ist man dann gut?“, sagt er. „Wir brauchen Leute, die sich gerade machen und den Kulturwandel, der das Militär umkrempeln soll, stoppen.“
Allerdings denkt er, dass es vielleicht zu spät für eine Änderung ist. „Es gibt zu viele Leute, die in der neuen Kultur aufgewachsen sind, in der man einfach alles mitträgt, um voranzukommen“, sagt er.
„Wenn dort Dinge wie DEI gefördert werden, die allem widersprechen, woran wir glauben, kann ich meinen Kindern nicht mit gutem Gewissen zum Militär raten“, sagt er.
„Ich wünschte zwar, sie [meine Kinder] könnten zu einem besseren Militär beitragen, aber im Moment habe ich das Gefühl, dass sie eher Steine auf dem Weg wären“, fügt er hinzu.
„Es hat mir die Augen geöffnet“
Ein weiterer Militärangehöriger ist Brian Wilson. Er begann seine Karriere Ende der 90er Jahre bei der Florida Army National Guard und wechselte im Jahre 2001 in den aktiven Dienst der Navy. Nach 21 Dienstjahren trat er im Oktober 2022 von seinem Amt zurück.
Wie Collins erhob auch Wilson Einspruch gegen die Corona-Impfpflicht des Verteidigungsministers und der obersten Führung.
„Ich wollte nicht Teil einer Organisation sein, die, wann immer ihr danach ist, Befehle erteilt, die gegen Bundesgesetze verstoßen. Und so kam es zu einem abrupten Ende meiner Karriere“, sagte Wilson.
Wilsons Großväter dienten während des Zweiten Weltkriegs in der Armee. Sein Stiefvater war während des Vietnamkriegs im Marine Corps. Es gab sozusagen eine gewisse Familientradition. Aber nach seinem Karriereende begann Wilson, über seine eigenen Kinder nachzudenken, die im Militär dienen.
„Dieser Vorfall hat mir die Augen geöffnet. Ich fing an, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Ich verstand, welche Rolle unser Militär tatsächlich spielen sollte und wofür der Offizierseid wirklich steht“, so Wilson.
„Es geht hier nicht um die Freiheit des Einzelnen“
Dass seine Offizierskollegen die Impfung um jeden Preis durchsetzen wollten, um ihre Karriere und ihr Einkommen zu schützen, sieht er mittlerweile als Verstoß gegen ihren Verfassungseid – auch wenn die Anordnung der Regierungslinie entsprach.
„Als ich mitbekam, wie viele sich weigerten, für das Richtige einzutreten, und ihren Eid missachteten, da wusste ich, dass ich meine vier Kinder nicht in der Armee haben will.“
„Es geht hier nicht um die Freiheit des Einzelnen. Durch die unrechtmäßige Impfpflicht wurden die Rechte Tausender mit Füßen getreten“, betont er.
Wie er seine Kinder heute warnt, will er auch jeden anderen warnen, der seine Hoffnung und sein Vertrauen in die heutige militärische Führung setzt.
Er gebe keinen „Retter in der Politik“. „In absehbarer Zeit wird es weder von links noch von rechts eine Antwort dafür geben“, sagte Wilson.
„Ich will in keiner Truppe dienen, die sich einem wütenden Mob beugt und gottloses Verhalten in den Reihen fördert, anstatt Krieger zu suchen und zu entwickeln, die kritisch denken und bereit sind, ihr Land zu verteidigen“, so der Ex-Navy. Noch weniger wünsche er sich das für seine Kinder.
Gott helfe uns, wenn wir jemals wieder in einen schweren Konflikt geraten.“
Unermesslicher Schaden für die nationale Sicherheit
Stephen Simmons diente als ausgezeichneter Soldat mehr als 17 Jahre lang im Marine Corps. Im Jahre 2022, nur wenige Monate vor seiner Ernennung zum Oberstleutnant, musste er den Dienst quittieren. In seiner Familie war der Militärdienst Tradition. Seine Verwandten kämpften in jedem größeren Konflikt.
„Der Militärdienst gehört zum Erbe meiner Familie“, so Simmons. „Als ich aufwuchs, erwarteten die Männer in unserer Familie, dass wir die Tradition fortführen, da der Militärdienst sehr hoch geschätzt wurde.“
Sein Bild änderte sich jedoch, als Simmons den katastrophalen Rückzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan und die Entlassung von Soldaten miterlebte, die aus religiösen und medizinischen Gründen die Corona-Impfung ablehnten.
Er ist beunruhigt über die „politisch zweckdienlichen“ Entscheidungen im Militär. Sie setzen aus seiner Sicht das Leben der Soldaten und die nationale Sicherheit aufs Spiel.
„Das Militär ist auf Vertrauen aufgebaut, und ich habe das Vertrauen in die militärische Führung verloren“, erklärt er im Interview.
Das Verteidigungsministerium weigere sich, das als einen Faktor der Rekrutierungskrise anzusprechen. „Aber in Wirklichkeit hat es einen Schaden für Generationen bei der Rekrutierung und Bindung von Personal verursacht“, so Simmons. „Und dieser kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, es sei denn, die politische und militärische Führung geht proaktiv dagegen vor.“
Rekrutierungskrise
Simmons ist ein Experte auf dem Gebiet der Rekrutierung und Bindung von Personal. Mit Blick auf Personalmangel und -verluste sagt er: „Die Führung beklagt zwar den Mangel an qualifizierten Bewerbern, hat aber mit ihren Maßnahmen die Hälfte der Bevölkerung verprellt.“
„Leider ist das Militär damit beschäftigt, jede neue politische Modeerscheinung zu übernehmen, anstatt sich auf den Krieg vorzubereiten“, so Simmons. „Die Veteranen wissen das und wollen nicht, dass ihre Kinder dem ausgesetzt sind.“
Simmons ist Vater von zwei Jungen. Ob er sie ermutigen würde, dem heutigen Militär beizutreten, sei eine „schwierige Frage“.
„Es ist eigentlich gegen die Tradition unserer Familie“, sagt er. „Aber ich kann sie nicht mit gutem Gewissen dazu ermutigen und darauf vertrauen, dass sie in guten Händen sind.“ Den Vertrauensbruch sieht er nicht aufseiten seiner Familie, sondern beim Militär.
„Dieses Phänomen sollte landesweit diskutiert werden“, sagt er. Die politische und militärische Führung sollte sich bewusst werden, wie rücksichtslos sie mit der nationalen Verteidigung des Landes umgeht.
„Sie müssen das Vertrauen in unser Militär wiederherstellen, egal was es kostet“, sagte er.
Wertewandel
Der pensionierte Vizeadmiral der Küstenwache, William „Dean“ Lee, war fast 36 Jahre lang im aktiven Dienst tätig. Auch er teilt einige Bedenken von Simmons. Im Jahr 2016 schied Lee aus dem Dienst aus und wurde zuletzt als Coast Guard Atlantic Area Commander eingesetzt.
„Der Eintritt in den Dienst war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe“, sagte er der Epoch Times. „Ich habe meinen Job geliebt, ich habe die Mission geliebt und ich habe die Menschen geliebt, mit denen ich gedient habe.“ Allerdings hat sich seiner Meinung nach „viel verändert“.
Lee trat der Küstenwache zu einer Zeit bei, als das Land „die jüdisch-christlichen Werte hochhielt“. Doch als er in den Ruhestand ging, „galten diese Werte als altmodisch, bigott und waren sogar verhasst“.
„Traditionelle biblische Werte wurden von einer kleinen Gruppe mit besonders lauten Stimmen usurpiert“, sagt er.
„Ob sie es wollen oder nicht, sie haben das US-Militär erfolgreich dazu gezwungen, vor Ideologien einen Kniefall zu machen, die nicht nur spalterisch, sondern in einigen Fällen geradezu unmoralisch sind“, so Lee und verwies auf die Infiltration der LGBT- und DEI-Agenda in allen Bereichen der Streitkräfte.
Sie hätten eine „neue Staatsreligion“ geschaffen. Und wehe Mann oder Frau, die sich nicht vor dem bunten Altar verneigten, warnt er.
Trotz seiner Einwände gegen die sich verändernde Kultur innerhalb des Militärs sagte Lee:
Ich würde die Leute immer noch zum Militärdienst ermutigen. Denn davon hängt zweifellos unsere nationale Sicherheit ab.“
Gallup-Umfragen zeigen, dass das Militär seit langem als vertrauenswürdigste Institution in Amerika gilt – und Lee ist stolz darauf, ein Teil davon gewesen zu sein.
„Die Ereignisse der letzten zwei Jahre haben jedoch dazu geführt, dass dieses Vertrauen in der amerikanischen Öffentlichkeit schwindet“, sagte er.
„Als Folge dieses Wertewandels haben viele Veteranen aufgehört, junge Männer und Frauen zum Militärdienst zu ermutigen.“
Obwohl Lee dieses Argument voll und ganz versteht, hat er eine andere Meinung zu diesem Thema. „Wir können und sollten gute Leute nicht davon abhalten, zu dienen, nur weil wir mit der aktuellen Ausrichtung nicht einverstanden sind“, sagt er.
„Diejenigen von uns, die nicht mehr im Dienst sind, können nur beten, dass sich die Besten und Klügsten unserer Jugend melden, Führungspositionen übernehmen und das Ruder herumreißen, bevor das Schiff sinkt und wir als ein weiteres gescheitertes Imperium auf dem Schrotthaufen der Geschichte landen.“
Das Verteidigungsministerium hat auf die Bitte von Epoch Times um Stellungnahme bislang nicht reagiert.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „IN-DEPTH: Military Families No Longer Want Their Children to Enlist“ (deutsche Bearbeitung nh)
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