Erneutes Duell: Trump und Biden sichern sich Präsidentschaftskandidaturen

Joe Biden und Donald Trump haben sich bei den Vorwahlen ihrer Parteien die notwendigen Delegiertenstimmen gesichert. Jetzt geht der Wahlkampf erst so richtig los.
Bei dem Rennen zwischen Trump (r) und Biden handelt es sich um die erste Neuauflage eines Duells ums Weiße Haus mit denselben Kandidaten seit rund 70 Jahren.
Bei dem Rennen zwischen Trump (r) und Biden handelt es sich um die erste Neuauflage eines Duells ums Weiße Haus mit denselben Kandidaten seit rund 70 Jahren.Foto: --/AP/dpa
Epoch Times13. März 2024

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US-Präsident Joe Biden und sein Amtsvorgänger Donald Trump haben sich die nötige Zahl an Delegierten für die Nominierung als Präsidentschaftskandidaten ihrer jeweiligen Parteien gesichert. Damit läuft es auf ein erneutes Duell der beiden Rivalen bei der Präsidentenwahl am 5. November hinaus. Die heiße Wahlkampfphase ist eingeläutet.

Offiziell gekürt werden die Kandidaten bei den Parteitagen der Demokraten und Republikaner im Sommer. Den tief gespaltenen USA steht nun ein erbitterter Wahlkampf bevor. Der Wahlausgang dürfte für die USA wegweisend sein und auch über die Rolle der größten Volkswirtschaft und Militärmacht in der Welt entscheiden.

Trump und Biden nehmen Schwelle für Kandidatur

Wer in den Vereinigten Staaten Präsidentschaftskandidat werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Abstimmungen in den verschiedenen Bundesstaaten durchsetzen. Nun wurde bei der Vorwahlrunde bei den Demokraten und Republikanern unter anderem in den Bundesstaaten Georgia, Mississippi und Washington abgestimmt. Eine Woche zuvor hatten Biden und Trump am wichtigen Wahltag „Super Tuesday“ bedeutende Gewinne eingefahren. Im Anschluss warf die Republikanerin Nikki Haley als letzte verbliebene Kontrahentin Trumps hin. Biden hatte von Anfang an keine ernst zu nehmende Konkurrenz in seiner Partei.

Biden knackte bereits am frühen Abend die Marke der bei den Demokraten notwendigen 1968 Delegiertenstimmen. Trump erreichte die bei den Republikanern erforderliche Schwelle von 1215 Delegierten wenige Stunden später. Bei den Parteitagen im Juli und August müssen sich die Delegierten in der Regel an die Abstimmungsergebnisse bei den Vorwahlen halten und können nicht einfach einen anderen Kandidaten wählen.

Bei dem Rennen zwischen Trump und Biden handelt es sich um die erste Neuauflage eines Duells ums Weiße Haus mit denselben Kandidaten seit rund 70 Jahren. Zuletzt traten in solch einer Konstellation der Republikaner Dwight D. Eisenhower und der Demokrat Adlai Stevenson 1952 und 1956 gegeneinander an. Eisenhower wurde beide Male zum US-Präsidenten gewählt.

Was für Biden und Trump zum Problem werden könnte

Der 81-jährige Amtsinhaber ist allerdings selbst nicht frei von Makeln: Er ist schon jetzt der älteste US-Präsident aller Zeiten, immer wieder kommen Zweifel an seiner geistigen Fitness auf. Beim Beginn einer zweiten Amtszeit wäre er 82, am Ende seiner Präsidentschaft dann 86. Biden verhaspelt sich bei Auftritten regelmäßig, sucht nach Wörtern, verwechselt Personen und Orte. Aber auch Trump ist nicht mehr der Jüngste. Sollte der 77-Jährige noch einmal wiedergewählt werden, wäre er der älteste Politiker, der zum zweiten Mal ins Weiße Haus eingezogen ist.

Biden hat noch ein weiteres Problem: Bei Vorwahlen etwa in den Bundesstaaten Michigan und Minnesota wurde deutlich, dass einige Wählerinnen und Wähler ihn für seine Unterstützung Israels im Gaza-Krieg abstrafen. Eine beachtliche Zahl an Parteianhängern verweigerte Biden dort die Stimme. Die beiden Abstimmungen galten als wichtiger Stimmungstest, weil in den beiden Bundesstaaten verhältnismäßig viele Muslime leben. Doch auch jüngere, linke Demokraten kritisieren den Präsidenten angesichts der vielen zivilen Opfer des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen.

Trump hingegen hat mit allerlei juristischen Problemen zu kämpfen. Der Ex-Präsident ist in gleich vier Strafverfahren angeklagt. Die Verfahren gehen um versuchten Wahlbetrug, die mutmaßlich gesetzeswidrige Aufbewahrung von Geheimdokumenten und möglicherweise unrechtmäßig verbuchte Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin. Trump beteuert in allen Verfahren seine Unschuld und stellt die Ermittlungen gegen ihn als „politischen Hexenjagd“.

Wie es nun weitergeht

Für Trump dürfte nun die Entscheidung anstehen, wen er im Wahlkampf als designierten Vizepräsidenten oder Vizepräsidentin an seiner Seite haben will. Noch ist offen, auf wen die Wahl fallen wird – etliche Namen kursieren, auch der seiner einstigen Konkurrentin Haley. Bei Biden läuft es wohl auf seine aktuelle Vizepräsidentin Kamala Harris hinaus, die allerdings eher geringe Popularitätswerte vorweisen kann.

Offen ist auch, ob neben dem Neffen des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, Robert F. Kennedy, noch ein weiterer Prominenter seinen Hut als unabhängiger Kandidat in den Ring werfen wird – und damit womöglich die Karten noch einmal neu mischt. Ein unabhängiger Kandidat wird zwar das Rennen nicht gewinnen, könnte Trump oder Biden aber entscheidende Stimmen kosten.  (dpa)



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