Erneut Raketenangriffe der Hisbollah und Gegenattacken aus Israel im Libanon
Nach weiteren Raketenangriffen aus dem Libanon und Gegenattacken aus Israel warnen die Vereinten Nationen vor einer Eskalation des Konflikts.
„Dies ist eine sehr gefährliche Situation“, erklärte die in der Grenzregion tätige UN-Friedenstruppe Unifil am Freitag. Sowohl die Aktionen der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon als auch der israelischen Armee in den vergangenen Tagen hätten den Konflikt weiter angeheizt. Am Freitag feuerte die Hisbollah den dritten Tag in Folge Raketen auf Israel, das mit Artillerie-Angriffen antwortete.
Die Hisbollah-Miliz erklärte am Freitag, „als Reaktion auf die israelischen Luftangriffe“ vom Donnerstag habe die Miliz mit „dutzenden Raketen“ ein „Gebiet in der Nähe der Stellungen der israelischen Besatzungstruppen“ auf den Golanhöhen angegriffen. Die israelische Seite sprach von 19 Hisbollah-Raketen, von denen sechs israelisches Gebiet getroffen hätten. Verletzte habe es aber keine gegeben.
Mehrere Explosionen
Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP im Süden des Libanon berichtete von mehreren Explosionen und aufsteigendem Rauch in dem umstrittenen Gebiet der Scheeba-Farmen.
Kurz nach den Angriffen erklärte die israelische Armee, die „Abschussvorrichtungen“ der Hisbollah im Libanon angegriffen zu haben. Sowohl Unifil als auch ein AFP-Journalist berichteten von israelischem Artilleriefeuer.
Ein Sprecher der israelischen Armee versicherte am Freitag, Israel wolle keine „Eskalation“ an der Grenze zum Libanon: „Wir glauben, dass die Hisbollah keinen Krieg will, und wir wollen bestimmt keinen Krieg.“ Er fügte hinzu: „Aber natürlich sind wir darauf vorbereitet und wir lassen nicht zu, dass diese Terroranschläge weitergehen.“ Israel werde „tun, was notwendig ist“.
Der Sprecher vermutete, dass die Hisbollah mit den Angriffen zeigen wolle, „dass sie den Süden des Libanons kontrolliert“. Die Angriffe auf unbewohntes Territorium seien demnach „nur ein Signal“.
Die UN-Friedenstruppe Unifil, die seit 1978 im Libanon stationiert ist und seit dem israelisch-libanesischen Konflikt von 2006 an der Grenze patrouilliert, rief beide Seiten zu einer „sofortigen“ Waffenruhe auf. Unifil-Befehlshaber Stefano Del Col bestätigte, dass er mit beiden Seiten in Kontakt stehe und sie dazu aufrufe, „sofort das Feuer einzustellen“.
Libanesen halten Raketenwerfer der Hisbollah auf
Israelische Kampfjets greifen routinemäßig Ziele militanter Palästinenser im Gazastreifen und in Syrien auch Ziele der schiitischen Hisbollah-Miliz oder iranischer Truppen an. Allerdings war es nach Angaben der israelischen Luftwaffe das erste Mal seit 2014, dass sie am Donnerstag Ziele der Hisbollah im Libanon angriff. Die Hisbollah kontrolliert weite Teile im Süden des Landes.
Aus Militärkreisen erfuhr die AFP am Freitag, dass drusische Dorfbewohner in dem südlibanesischen Distrikt Hasbaya einen Lastwagen mit aufmontiertem Raketenwerfer aufgehalten hätten, der bei den Angriffen auf Israel benutzt worden sei. Auf einem im Internet verbreiteten Video war zu sehen, wie sie die Weiterfahrt des Lastwagens blockierten. Sie beschuldigten die Hisbollah, das Leben von Zivilisten zu gefährden, indem sie die Raketen nahe bewohnter Gebiete abfeuerten.
Die Hisbollah räumte den Vorfall ein, erklärte aber, dass die Raketen fernab bewohnter Gebiete abgefeuert worden wären. Militärkreisen zufolge wurde der Lastwagen von der libanesischen Armee beschlagnahmt.
Watch: A social media video shows the moment residents in southern Lebanon town of Hasbaya intercept vehicles carrying Hezbollah rocket launchers after an exchange of fire across the border with Israel. #Lebanon #Israel https://t.co/VrgqQGBRzA pic.twitter.com/b3yG86WkA0
— Al Arabiya English (@AlArabiya_Eng) August 6, 2021
(afp/er)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion