Erneut Ölpipeline in Ecuador beschädigt – Behörden gehen von „Sabotage“ aus

Die staatliche Ölgesellschaft Ecuadors hat wegen einer beschädigten Pipeline den Notstand ausgerufen. Rohölexporte sind eingestellt, Hunderttausende Menschen haben kein Trinkwasser mehr.
Titelbild
Arbeiter der staatlichen ecuadorianischen Ölgesellschaft bei der Reinigung des Caple-Flusses in Esmeraldas, Ecuador, am 21. März 2025.Foto: Julio Galarza/AFP via Getty Images
Epoch Times23. März 2025

Im Amazonas-Regenwald in Ecuador ist beim zweiten Vorfall dieser Art binnen zwei Wochen erneut eine Ölpipeline beschädigt worden.

Das Energieministerium des lateinamerikanischen Landes teilte am Samstag mit, dass es in der östlichen Provinz Napo zu einem „Austritt von Ölderivaten“ gekommen sei. Das Ministerium führte das Leck auf mutmaßliche „Sabotage“ zurück.

Probleme mit Trinkwasser

Zum Ausmaß des Schadens wurden zunächst keine Angaben gemacht. Bereits zuvor waren bei einem ähnlichen Vorfall an einer Ölpipeline mehrere Flüsse verschmutzt und die Trinkwasserversorgung beeinträchtigt worden.

Bei dem nun gemeldeten Vorfall war zunächst unklar, ob auch der Coca-Fluss betroffen ist – dort befindet sich das wichtigste Wasserkraftwerk des Landes. Aus dem Fluss beziehen zudem viele umliegende Gemeinden, darunter auch Siedlungen indigener Stämme, ihre Wasservorräte.

Das Energieministerium will nach eigenen Angaben eine Entscheidung darüber treffen, ob das Wasserkraftwerk Coca Codo Sinclair vorsichtshalber abgeschaltet werden soll.

Arbeiter der staatlichen Ölgesellschaft Ecuadors arbeiten am 21. März 2025 an der Reinigung des Caple-Flusses in Esmeraldas, Ecuador. Foto: Julio Galarza/AFP via Getty Images

Notstand ausgerufen

Bei einem früheren Ölunfall am 13. März wurde eine wichtige Pipeline beschädigt, zehntausende Barrel Öl liefen aus. Das Öl hat sich seitdem auf mindestens fünf Flüsse ausgebreitet, darunter der Fluss Esmeraldas, der in den Pazifik mündet.

Zudem ist die Trinkwasserversorgung von hunderttausenden Menschen betroffen. Am Dienstag rief die staatliche Ölgesellschaft des Landes deswegen den Notstand aus.

Die Behörden bezeichneten auch diesen Ölunfall als „Sabotageakt“. Es wird allerdings allgemein davon ausgegangen, dass der Vorfall wahrscheinlich durch einen Erdrutsch ausgelöst wurde.

In Südamerika kommt es immer wieder zu verheerenden Umweltschäden durch Öl. 2022 liefen wegen einer beschädigten Ölpipeline im ecuadorianischen Amazonas-Regenwald fast 6.300 Barrel (mehr als eine Million Liter) Rohöl in ein Naturschutzgebiet aus.

Im gleichen Jahr musste die Regierung im Nachbarland Peru den Umwelt-Notstand ausrufen, nachdem vor der Küste beim Entladen eines Öltankers fast 12.000 Barrel Öl ausgelaufen waren. Im Mai 2020 war eine Pipeline in der Amazonas-Region durch eine Schlammlawine beschädigt worden, in der Folge liefen 15.000 Barrel Öl in drei Nebenflüsse des Amazonas aus. (afp/red)



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