Erneut Journalist in Mexiko ermordet – Zehntes Opfer 2017
In Mexiko ist erneut ein Journalist ermordet worden: Obwohl er unter Polizeischutz stand, wurde der Reporter Cándido Ríos nach offiziellen Angaben im Bundesstaat Veracruz von bewaffneten Angreifern erschossen. Bei der Tat wurden am Dienstag zudem ein ehemaliger Polizeikommissar sowie ein weiterer Mensch getötet. Ríos ist bereits der zehnte Journalist, der 2017 in Mexiko ermordet wurde.
Die Tat ereignete sich vor einem Geschäft im Ort Covarrubias. Wie aus Ermittlerkreisen verlautete, starb der Journalist auf dem Weg ins Krankenhaus. Der ebenfalls getötete Ex-Polizist starb demnach noch am Tatort. Die Identität des dritten Opfers war zunächst unklar. Die bewaffneten Angreifer eröffneten das Feuer den Angaben zufolge mit großkalibrigen Waffen.
Ríos war in der Region für seine jahrzehntelange Arbeit für die Zeitung „Diario de Acayucan“ bekannt. Er berichtete über Verbrechen sowie über Korruption in der Regierung und hatte sich öffentlich mit mehreren ehemaligen Bürgermeistern angelegt.
Der Journalist habe unter dem Schutz eines Regierungsprogramms gestanden, das Journalisten und Menschenrechtsaktivisten vor Gewalt schützen sollte, sagte der Beamte Jorge Morales, der das Schutzprogramm in Veracruz leitet, der Nachrichtenagentur AFP.
Veracruz ist von der Gewalt der Drogenkartelle und Korruption in der Politik geprägt. Der Bundesstaat gilt als besonders gefährlich: Seit 2010 wurden dort rund 20 Journalisten ermordet. Die meisten der in diesem Jahr getöteten Reporter berichteten über mächtige Banden und Korruption unter Beamten. Das Jahr 2016 war mit elf getöteten Journalisten das bislang tödlichste Jahr. Mehr als 90 Prozent der Morde bleiben ungestraft.
Die Gewalt ist Teil des seit Jahren tobenden Drogenkriegs im Land. Seit die Regierung den Drogenkartellen 2006 den Kampf ansagte, wurden mehr als 200.000 Menschen getötet oder gelten als vermisst. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion