Erneut großer Militärschlag gegen Huthi-Miliz

Die Huthi-Miliz gefährdet im Roten Meer eine wichtige Schiffsroute. Nun attackierten die USA, Großbritannien und Verbündete erneut Waffenlager und Raketensysteme der Huthi.
Die USA und Großbritannien haben mit Unterstützung weiterer Verbündeter in der Nacht «erfolgreich» Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen.
Die USA und Großbritannien haben mit Unterstützung weiterer Verbündeter in der Nacht Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen (Archivbild).Foto: Paul Ellis/Pool AFP/AP/dpa
Epoch Times23. Januar 2024

Die USA und Großbritannien haben mit der Unterstützung weiterer Verbündeter erneut Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen.

Bei einem koordinierten Militärschlag seien acht Standorte der Huthi attackiert worden, teilten die Verbündeten in einer gemeinsamen, vom Pentagon veröffentlichten Erklärung mit. Ziel der Angriffe seien unter anderem ein unterirdisches Waffenlager, Radar- und Raketensysteme sowie Abschussrampen der Huthi gewesen. Beteiligt waren auch Australien, Bahrain, Kanada und die Niederlande.

Die Huthi werden vom Iran bewaffnet, finanziert und unterstützt.

Schiffsverkehr im Sueskanal bricht ein

„Wir haben wieder als Teil einer Koalition von gleichgesinnten Ländern gehandelt, die sich für die Aufrechterhaltung der regelbasierten Ordnung, den Schutz der Freiheit der Schifffahrt und des internationalen Handels und der Rechenschaftspflicht der Huthis für ihre illegalen und ungerechtfertigten Angriffe auf Seeleute und die kommerzielle Schifffahrt verschrieben haben“, erklärte das Pentagon.

Die Huthi sagten nach dem Angriff, sie hätten keine Berichte über Verluste erhalten und einige der Standorte bereits ja in vorherigen Angriffen getroffen wurden seien. Sie drohen mit Konsequenzen. „Seien Sie auf eine bevorstehende Vergeltung vorbereitet, und zweifellos werden die Konsequenzen und die Last auf Ihnen sein, nach dem Willen Allahs“, so Mohammed Ali al-Houthi, ein Führer der Terroristen.

Vergangene Woche sank laut Daten von Lloyd’s List Intelligence der Schiffsverkehr durch den Suezkanal um 34 Prozent (verglichen mit Ende November 2023). Die Huthi greifen seit Beginn des Gaza-Krieges immer wieder Frachter mit angeblicher Verbindung zu Israel an. Lediglich Schiffe von Russland und China sollen nicht angegriffen werden, so die Huthi.

Nach Pentagon-Angaben waren es seit Mitte November mehr als dreißig Schiffe. Angesichts der Gefahren meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa durch das Rote Meer und den Suez-Kanal. Das hat mittlerweile erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Militärische Fähigkeiten der Huthi schwächen

Erklärtes Ziel der USA und ihrer Verbündeten ist es, die militärischen Fähigkeiten der Huthi zu schwächen. Ein hochrangiger Vertreter der US-Armee sagte, man gehe davon aus, dass der jüngste Schlag gegen die militanten Islamisten erfolgreich gewesen sei.

Dabei kamen nach seinen Angaben Marschflugkörper vom Typ Tomahawk sowie Kampfjets zum Einsatz. Australien, Bahrain, Kanada und die Niederlande hätten mit Geheimdienstinformationen und Überwachungsmaßnahmen unterstützt.

In der gemeinsamen Erklärung hieß es: „Unser Ziel bleibt es, die Spannungen zu deeskalieren und die Stabilität im Roten Meer wiederherzustellen, aber lassen Sie uns unsere Warnung an die Huthi-Führung wiederholen: Wir werden nicht zögern, die Menschenleben und den freien Fluss des Handels auf einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt (…) zu verteidigen.“

Zweiter Militärschlag in zwei Wochen

Es handelt sich um den zweiten koordinierten Militärschlag dieser Größenordnung binnen knapp zwei Wochen. In der Nacht zum 12. Januar hatte es bereits eine ähnliche Militäraktion der USA und Großbritanniens mit der Unterstützung Verbündeter gegeben.

Damals waren knapp 30 Stellungen der Huthi angegriffen worden. In den Tagen danach folgten weitere eigenständige Angriffe des US-Militärs auf Huthi-Stellungen.

Die Lage in Nahost war auch Gegenstand eines Telefonats zwischen US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premierminister Rishi Sunak, wie der Nationale Sicherheitsrat in Washington mitteilte. Konkret sei es um die Vorgänge im Roten Meer gegangen und um die Notwendigkeit, die gemeinsame, internationale Strategie zur Schwächung der Huthi beizubehalten.

Erst am Donnerstag hatte Biden deutlich gemacht, die Angriffe gegen die Huthi fortsetzen zu wollen – auch wenn sie die Miliz bislang nicht gestoppt hätten. Am Vortag hatten die USA die Huthi auf die Liste weltweit agierender Terrororganisationen gesetzt. (dpa/red)

Die USA und Großbritannien haben Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen - es ist der zweite koordinierte Militärschlag binnen zwei Wochen.

Die USA und Großbritannien haben Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen – es ist der zweite koordinierte Militärschlag binnen zwei Wochen. Foto: As1 Jake Green Raf/Royal Air Force/dpa



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