Ermittlungsverfahren gegen Vatikan-Finanzchef Pell wegen Kindesmissbrauchs – Kardinal legt Amt vorübergehend nieder
Gegen den Finanzchef des Vatikan, Kardinal George Pell, ist ein Ermittlungsverfahren wegen Kindesmissbrauchs eingeleitet worden. Dem katholischen Geistlichen würden mehrere sexuelle Vergehen gegen Kinder zur Last gelegt, teilte die Polizei im australischen Bundesstaat Victoria am Donnerstag mit. Die australischen Ermittler hatten Pell bereits im Oktober in Rom zu Missbrauchsvorwürfen befragt.
Pell, der 2014 von Papst Franziskus zum Finanzchef des Vatikans ernannt worden war, hatte die gegen ihn erhobenen Vorwürfe im Mai als „völlig falsch“ zurückgewiesen. Vor einer australischen Missbrauchskommission hatte er allerdings persönliche Fehler im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen gegen katholische Priester in den 70er Jahren eingeräumt.
Australischen Medienberichten zufolge wird Pell selbst von zwei Männern bezichtigt, sie Ende der 70er Jahre missbraucht zu haben. Zudem soll er sich in den 80er Jahren nackt vor drei Jungen gezeigt haben. Pell wies die Vorwürfe zurück und sprach von einer „skandalösen Schmutzkampagne“ gegen ihn. Kürzlich erschien ein Buch der Enthüllungsjournalistin Louise Milligan über Pell, das neue Einzelheiten zu den Vorwürfen gegen den australischen Kardinal enthielt.
Nach neuesten Meldungen will der Kardinal sein Amt vorübergehend niederlegen. Er habe Papst Franziskus darum gebeten, um in Australien seine Unschuld zu beweisen, so der Papst-Vertraute am Donnerstag in Rom. (afp/dpa)
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