Ermittler: Nach Attentat auf Igor Kirillow wurde ein verdächtiger Usbeke festgenommen
Im Zusammenhang mit dem Attentat auf den hochrangigen russischen Armeevertreter Igor Kirillow in Moskau haben die russischen Behörden nach eigenen Angaben einen Tatverdächtigen aus Usbekistan festgenommen.
„Ein usbekischer Staatsbürger, 1995 geboren, ist festgenommen worden“, teilte das Ermittlerkomitee am Mittwoch mit. Er werde verdächtigt, das Attentat begangen zu haben. Der Usbeke habe gestanden, „von ukrainischen Spezialkräften rekrutiert“ worden zu sein.
Kirillow war der Kommandeur der russischen Truppen zur Abwehr von Angriffen mit radioaktiven, biologischen und chemischen Kampfstoffen. Er ist der ranghöchste Vertreter des russischen Militärs, der seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Jahr 2022 auf russischem Boden getötet wurde. Neben Kirillow wurde auch dessen Adjutant getötet.
In der Mitteilung des Ermittlerkomitees hieß es, dass der Verdächtige nach eigener Aussage für das Attentat nach Moskau gereist war. Eine Kamera auf einem Armaturenbrett eines geparkten Leihwagens außerhalb des Gebäudes habe das Attentat gefilmt und „für die Drahtzieher in der Stadt Dnipro live“ übertragen.
Dem Mann wurden demnach 100.000 Dollar (rund 95.000 Euro) für die Tat versprochen sowie die Möglichkeit, sich „in einem europäischen Land“ niederzulassen.
Anschlag mit Sprengsatz
Nach Angaben der Ermittler ereignete sich die Explosion am Morgen, als Kirillow und sein Begleiter das Gebäude in einer Wohngegend im Südosten Moskaus verließen.
Der Roller, der mit einem Sprengsatz bestückt war, war demnach in der Nähe des Eingangs geparkt. Mehrere Fenster gingen zu Bruch, der Eingang des Gebäudes wurde stark beschädigt, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Der ukrainische Geheimdienst SBU hatte den Anschlag für sich reklamiert.
Aus Geheimdienstkreisen in Kiew verlautete kurz nach der Explosion, dass Kirillow bei einem „Spezialeinsatz“ des ukrainischen Geheimdienstes SBU getötet worden sei. „Kirillow war ein Kriegsverbrecher und ein absolut legitimes Ziel, da er den Befehl zum Einsatz verbotener chemischer Waffen gegen das ukrainische Militär gab“, hieß es weiter.
Das russische Außenministerium warf den Verbündeten der Ukraine vor, „Kriegsverbrechen“ durch Kiew zu billigen, indem sie zu dem Vorfall schweigen oder ihre Unterstützung zum Ausdruck bringen würden. „Alle, die terroristische Angriffe begrüßen oder bewusst vertuschen, sind Komplizen“, erklärte Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa in Onlinediensten.
Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew erklärte, Russland müsse alles tun, um die politische und militärische Führung der Ukraine, die den Angriff angeordnet habe, zu „zerstören“. Im russischen Parlament gab es am Dienstag eine Schweigeminute.
Die USA waren nach Angaben eines US-Regierungsvertreters nicht über Pläne zur Tötung Kirillow informiert – und unterstützen ein solches Vorgehen auch nicht, wie ein Regierungsvertreter am Dienstag in Washington erklärte. (afp/red)
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